Seit dem 28. Juni 2011 haben Facebook und Twitter, die beiden unterschiedlichen Platzhirsche in den sozialen Netzwerken, Konkurrenz bekommen: Google+ heißt das soziales Netzwerk des Suchmaschinengiganten.
Google+ ist weder eine Twitter- noch eine Facebook-Kopie, steht aber dennoch zu beiden in Konkurrenz. Gegenseitige „Freundschaftsbeziehungen“ wie bei Facebook kennt Google+ nicht: Personen, deren Beiträge man lesen möchte, werden in Circles (Kreisen) eingeteilt. Mit diesem Hilfsmittel kann man auch seine eigenen Mitteilungen mit verschiedenen Circles zielgenau teilen: Nicht jeder muss das Foto vom neuen Haus sehen. Und auch den Hinweis auf den neu veröffentlichten Fachartikel findet nicht jeder spannend.
Datenschutzrechtlich erntet Google+ bislang eher Lob. Dennoch scheint es, dass Google kein anonymes Netzwerk dulden möchte: Die Nutzung von Pseudonymen wird aktuell häufig unterbunden, die Firma möchte „echte“ Namen im Profil sehen.
Neben den Circles sollen noch Sparks (eine Art themenorientierte Filter — die allerdings noch nicht so recht funktionieren), Hangouts (Video-Chats mit mehreren Teilnehmern) und die schon seit etwas längerem bekannte +1-Schaltfläche (die ähnlich dem „Gefällt mir“-Knopf von Facebook funktioniert), die Teilnehmer für das neue Netzwerke interessieren.
Der Dienst startet fulminant: Obwohl noch in einer Testphase und nur auf — freizügig verteilte — Einladung zugänglich, gibt es nach drei Wochen weltweit schon über 10 Millionen Nutzer, davon etwa 710.000 in Deutschland. Wohl auch, weil die berühmt-berüchtigten Facebook-Spiele und Quizze (noch?) fehlen, beschreiben viele Teilnehmer die Diskussionen auf Google als eher gehalt- und niveauvoll — wobei aktuell für viele die Beschäftigung mit Google+ an sich im Vordergrund steht.
Das Landesblog und viele seiner Redakteure (Swen Wacker, Malte Steckmeister, Steffen Voss, Tim Schlotfeldt, Dieter Hoogestraat, Oliver Fink, Melanie Richter, Mathias Penz, Sebastian Maas) findet man natürlich auch bei Google+. Wobei das Profil des Landesblogs wohl nicht von Dauer sein wird, da Google in der Anfangsphase nur Personen dulden will. Firmen, Einrichtungen, Parteien, Fraktionen und andere sollte also noch warten, bis im Laufe des Jahres die Business-Seiten, ähnlich den „Pages“ (Seiten) bei Facebook, zugelassen werden.
Natürlich beobachtet das Landesblog, wie sich die Landespolitik auf Google+ einrichtet. Seit heute gibt es den ersten Abgeordneten. Thorsten Fürter, der sich auch anschickt, für die Grünen Bürgermeister in Lübeck werden zu wollen, ist dort. Grund genug für uns, eine weitere Liste zu pflegen:
Google+ im Landtag
Abgeordnete der 17. Wahlperiode des Schleswig-Holsteinischen Landtages, die Google+ nutzenName | Fraktion | Google+ seit |
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Thorsten Fürter | Grüne | 22.07.11 |