Gleich zwei Ereignisse der letzten Tage machen deutlich, dass es um das politische Engagement junger Menschen in Schleswig-Holstein gut bestellt ist — aber noch Platz für (finanzielles) Engagement besteht.
Am 27. Februar trafen sich 70 Lehrerinnen und Lehrer im Kieler Landtag, um sich das Projekt Juniorwahl erklären zu lassen. Die landesweite Aktion für Schülerinnen und Schüler wird vom Gemeinnützigen Kumulus e.V. aus Berlin zusammen mit dem Landtag und der Landeszentrale für politische Bildung angeboten, Landtagspräsident Torsten Geerdts hat die Schirmherrschaft übernommen. Juniorwahl heißt: Jugendliche machen sich mit der Bedeutung von Wahlen vertraut, setzen sich mit den Zielen der Parteien auseinander und geben bei der von ihnen selbst organisierten Wahl ihre Stimme ab. Die Ergebnisse werden am Wahlabend um 18 Uhr veröffentlicht. 105 Schulen haben inzwischen schon ihre Teilnahme gesagt. Sie repräsentieren fast 16.000 junge Menschen unter 18 Jahren, die wählen wollen (in Schleswig-Holstein aber nicht wählen dürfen). Im Jahr 2005 nahmen 11 Schulen, im Jahr 2009 schon 32 Schulen teil.
Die Kehrseite des Erfolges: Pro Schule entstehen Kosten von 250 Euro für die notwendigen Unterrichts- und Wahlmaterialien sowie die Lehrerfortbildung. Landtag und Landeszentrale können aus ihren Mitteln aber nur 50 Schulen unterstützen. Jetzt werden Sponsoren gesucht: „Wir wären sehr dankbar, wenn Einzelpersonen, Verbände oder Unternehmen eine Spende zugunsten der Juniorwahl übernehmen können. Sie unterstützen damit ein konkretes Projekt für die politische Bildung junger Menschen und bringen Demokratie auf den Stundenplan“ sagte Gerald Wolf, Projektleiter der Juniorwahl und Vorstandsmitglied im Gemeinnützigen Kumulus e.V.
Spender rufen bitte unter 0180/12340180 an oder schreiben an Kumulus e.V., Postfach 330555, 14175 Berlin. Weitere Informationen im Internet unter www.juniorwahl.de.
Gestern (28. Februar) startete der Landesjugendring seine Aktion „Bewusst wählerisch – die Jugendverbände. Am 6. Mai habt ihr die (Landtags) Wahl“. 50.000 Informationsbroschüren und Plakate für Erstwählerinnen und Erstwähler sind gedruckt worden, die den Jugendverbänden und Schulen für ihre Aktivitäten zur Landtagswahl zur Verfügung gestellt werden.
Außerdem wird der Landesjugendring zwei Veranstaltungen mit den Spitzenkandidaten zur Landtagswahl durchführen:
Am 16. März um 18.30 Uhr findet in der Jugendherberge Kiel ein Veranstaltung mit dem Spitzenkandidaten der SPD, Torsten Albig, statt.
Am 11. April um 18.30 Uhr steht der Spitzenkandidaten der CDU, Jost de Jager, in der Jugendbildungsstätte des Landesjugendrings, dem Haus Rothfos in Mözen bei Bad Segeberg, Rede und Antwort.
Eine Podiumsdiskussion am 21. April mit den jugendpolitischen Sprecherinnen und Sprechern der Landtagsfraktionen während der Vollversammlung des Landesjugendrings in Husum schließt den Terminreigen.
Zusammen mit dem Deutschen Kinderschutzbund hat der Landesjugendring außerdem den Parteien Wahlprüfsteine zur Kinder- und Jugendpolitik vorgelegt, die innerhalb eines Monats beantwortet werden sollen.