Zu hohe Arbeitsbelastung: Politischer Geschäftsführer der Piraten tritt zurück

Von | 20. März 2012

Alexander Bühner, Politischer Geschäftsführer der Piratenpartei in Schleswig-Holstein, ist ver­gan­ge­nen Freitag (16. März) von sei­nem Amt zurück­ge­tre­ten. Keine 50 Tage vor der Landtagswahl muss die Partei, die sich Hoffnungen machen kann, in den nächs­ten Landtag ein­zu­zie­hen, die Lücke schlie­ßen.

Als Grund gab der 23-Jährige @PirateDraugr am ver­gan­ge­nen Freitag (ich habe das erst heu­te gese­hen) im Vorstandsblog sei­ner Partei die hohe zeit­li­che Arbeitsbelastung an. Als wei­te­re „per­sön­li­che Gründe“ benennt er dort den Ausschluss der Zusammenarbeit mit den Linken auf Bundesebene. Zudem klingt eine gewis­se Enttäuschung über das Engagement man­cher Listenkandidaten sei­ner Partei an.

Wie Patrick Ratzmann, Pressesprecher der Piratenpartei, mir heu­te auf Nachfrage mit­teil­te, haben die Piraten die noch aus­ste­hen­den Aufgaben auf einer gest­ri­gen Vorstandssitzung ver­teilt. Der Großteil der Arbeit, etwa als Wahlkampfkoordinator, sei schon zuvor ver­teilt wor­den. Ein neu­er Politischer Geschäftsführer wird auf dem nächs­ten Parteitag (wohl im Juni) im Rahmen der anste­hen­den Neuwahlen des Landesvorstandes gewählt wer­den.

Ebenfalls am 16. März war die Piratenpartei vom Landeswahlausschuss für die Landtagswahl als Partei aner­kannt wor­den. Sie kann sich nun mit Wahlvorschlägen an der Landtagswahl betei­li­gen. Dafür braucht sie min­des­tens 1.000 Unterstützungsunterschriften für die Landesliste und wenigs­tens 100 Unterstützungsunterschriften von Wahlberechtigten für jeden Kreiswahlvorschlag. Seit ges­tern haben die Piraten ihre Kandidaten für 34 der 35 Wahlkreisen gemel­det. Der Wahlkreis 18 (Ostholstein-Nord) wird feh­len. Der Landeswahlausschuss und die 15 Kreiswahlausschüsse wer­den die Mitteilungen in öffent­li­chen Sitzungen am 23. März 2012 über­prü­fen.

Von:

Swen Wacker, 49, im Herzen Kieler, wohnt in Lüneburg, arbeitet in Hamburg.

6 Gedanken zu “Zu hohe Arbeitsbelastung: Politischer Geschäftsführer der Piraten tritt zurück”:

  1. Thilo P

    Er schreibt: »Die Belastung ist lei­der so stark gewor­den, dass ich mei­nen Verpflichtungen gegen­über mei­nem Studium nicht mehr nach­kom­men kann und mein Privatleben zu sehr lei­det.«
    Wie kann an glau­ben neben dem Studium einen Landtagswahkampf sozu­sa­gen neben­bei „mit links” zu machen? Fehleinschätzung sei­ner­seits und dereni­gen, die ihn gewählt haben. Die wei­te­ren sog. „per­sön­li­chen Gründe” sind doch aber kei­ne! Das sind doch poli­ti­scher Gründe.

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  2. allex

    Was ist bei der Piratenpartei los?

    Eine Partei, die mög­li­cher­wei­se in den Landtag ein­zie­hen könn­te, ver­passt even­tu­ell doch den Einzug durch Querelen im Vorstand!?
    Dann wäh­le ich doch lie­ber die Freien Wähler. Diese Partei ist zwar noch klei­ner als die Piraten aber viel­leicht bestän­di­ger!?
    Auf jeden­fall haben die Freien Wähler, vie­le Wählergemeinschaften hin­ter sich, die in den Kommunen zahl­reich ver­tre­ten sind und eine eini­ger­ma­ßen gute Politik betrei­ben. Warum nicht auch auf Landesebene?

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    1. Thilo P-

      Seitdem die Freien Wähler sich mit Herrn Henkel ver­bün­det haben, sind sie total indis­ku­ta­bel gewor­den. Super Eigentor!

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  3. FördeLars

    Die Behauptungen in der Erklärung sind ein Witz! Innerhalb sei­ner Partei zeich­ne­te ihn die Unfähigkeit aus, sich selbst und ande­re zu orga­ni­sie­ren, andau­ernd muss­te man hin­ter ihm her räu­men, weil er die Hälfte ver­gass oder sich nicht küm­mer­te.

    Der ande­ren Vorstandsmitgliedern ist jetzt wohl die Hutschnur geplatzt! Diese Rücktrittserklärung ist lächer­lich, ein so selbst­ver­lieb­te Gockel wie A. B. wür­de sol­che einen Artikel nie von sich aus schrei­ben, hier haben ihm die Vorstandskollegen wohl die Chance gege­ben, wenigs­tens ein klei­nes biss­chen Ehrbarkeit zu wah­ren, indem sie ihm die chan­ce gaben selbst über die Gründe zu schrei­ben.

    Wenn dass das Ergebnis ist, dann lache ich umso mehr über Herrn Bühner. Nicht ein­mal mit sei­nem Statement hat­te er den Schneid sich mal für die dut­zen­den Fehler und schlecht orga­ni­sier­ten Unwegbarkeiten zu ent­schul­di­gen, die vie­le Piraten für ihn aus­ba­den muss­ten. Damit geht eine arm­see­li­ge Figur aus dem Amt, mehr nicht. Für mich als LV-Mitglied eine Erleichterung.

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    1. Thomas Lange

      Und „anonym” als Landesverbands- oder Landesvorstandsmitglied ihren/​seinen Rant hier ablas­sen ist ein bes­se­rer Stil? Ihr Piraten habt dem Alex die Möglichkeit ein­ge­räumt, ohne Gesichtsverlust sei­nen Posten zu räu­men. Dann müsst Ihr auch mit dem Ergebnis leben und nicht im Nachhinein nach­tre­ten. Ganz schlech­ter Stil.

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  4. Lana

    Ich, die Alexander per­sön­lich gut kennt und die tat­säch­lich enor­me Arbeitsbelastung haut­nah mit­be­kom­men habe, bin wirk­lich erschüt­tert, was hier jetzt im Nachhinein abge­las­sen wird. Das ist wirk­lich unters­te Kanone. Alexander ist im Gegensatz zu eini­gen oppor­tu­nis­ti­schen Mitgliedern, die ange­sichts der letz­ten Erfolge mit auf den Zug aufgs­prun­gen sind, nahe­zu seit Anfang an dabei und hat ver­dammt viel Arbeit in die Partei gesteckt und das aus reins­ter Überzeugung. Dass die Aufgaben mit der Zeit der­art wuch­sen war so nicht abzu­se­hen. Dass man dar­aus und aus Querelen inner­halb der Partei die Konsequenz zieht, das gelieb­te poli­ti­sche Amt nie­der­zu­le­gen, erfor­dert viel Mut! Ein „selbst­ver­lieb­ter Gockel” hät­te das wohl nicht 2 Monate vor einer aus­sichts­rei­chen LW gemacht…soviel dazu.
    Sehr scha­de für den SH-LV, aber wenn ich mir das hier, die immense Arbeitsentlastungen und so eini­ge Enttäuschungen anschaue, ist es wohl das Richtige für Alex.

    Die Entscheidung von Alexander

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