Das Kabinett Albig - Landesblogger wird Staatssekretär

Von | 12. Juni 2012

Heute, am 12. Juni 2012, ist Torsten Albig um 10.30 Uhr im ers­ten Wahlgang mit 37 von 69 Stimmen zum 14. Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein gewählt wor­den. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Nach Hermann LüdemannBruno DiekmannBjörn Engholm und Heide Simonis ist der vor­ma­li­ge Kieler Oberbürgermeister der fünf­te Sozialdemokrat in die­sem Amt.

Im Anschluss an die Wahl wird er sein Kabinett und die Staatssekretäre ernen­nen. Für 13.45 Uhr wur­de zu einem Fototermin zur Vorstellung des Kabinetts ein­ge­la­den — stil­echt noch vom bis­he­ri­gen Regierungssprecher Knut Peters.

Dr. Ulf Kämpfer, der dem Landesblog bis­lang als Autor ange­hör­te, wur­de zum Staatssekretär im Ministerium für Energiewende, Umwelt, Landwirtschaft und länd­li­che Räume ernannt. Dir, lie­ber Ulf, gehö­ren mei­ne beson­de­ren Glückwünsche. Ich wün­sche Dir eine glück­li­che Hand, ein fei­nes Gespür und stets gute Argumente — also alle mög­li­chen Dinge, die Du hast.

Eine Liste, die die Webseiten, Blogs und „soci­al-media” Aktivitäten der Minister/-innen und Staatssekretär/​innen auf­zeigt, folgt dem­nächst an der übli­che Stelle. Hier schon mal ein Facebook-Liste des Kabinetts Albig - ohne die bei­den (eins, zwei) Parteiseiten zu dem Kandidaten Albig) und augen­blick­lich auch noch ohne die „offi­zi­el­len” FB-Seiten der Ministerien.

Dies sind ihre Lebenläufe:

 

Staatskanzlei

Ministerpräsident: Torsten Albig

Torsten Albig ist 49 Jahre alt, ver­hei­ra­tet und hat zwei Kinder. Seit 2002 lebt er mit sei­ner Familie in Kiel. Er ist gebür­ti­ger Bremer und in Ostholstein auf­ge­wach­sen, bevor er 1977 nach Nordrhein-Westfalen ging. 1982 ist Albig in Bielefeld in die SPD ein­ge­tre­ten. Nach dem Abitur stu­dier­te er Jura und kehr­te 1992 als Jurist in der Landessteuerverwaltung nach Schleswig-Holstein zurück und ging Ende 1994 für das Land Schleswig-Holstein nach Bonn in die Landesvertretung. 1996 wech­sel­te er in das Büro des dama­li­gen SPD-Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine und arbei­te­te bis zur Bundestagswahl 1998 für den Parteivorstand der SPD im Planungsstab. Mit der Ernennung Oskar Lafontaines zum Bundesfinanzminister wech­sel­te Torsten Albig in die Bundesregierung und lei­te­te für ihn und sei­nen Amtsnachfolger Hans Eichel bis 2001 und spä­ter von 2006 bis 2009 für Peer Steinbrück als Sprecher die Kommunikation des Ministeriums. Zwischenzeitlich war er Konzernsprecher der Dresdner Bank in Frankfurt am Main und von 2002 bis 2006 Dezernent und Stadtrat in der Landeshauptstadt Kiel, dort u.a. ver­ant­wort­lich für die Bereiche Finanzen, Personal und Kultur. Von Juni 2009 bis Mai 2012 war Albig direkt gewähl­ter Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Kiel. Per Mitgliederbefragung wur­de er im Februar 2011 zum
Ministerpräsidentenkandidaten der SPD Schleswig-Holstein zur Landtagswahl 2012 gewählt.

Chef der Staatskanzlei: Stefan Studt

Der 50-Jährige Stefan Studt ist ver­hei­ra­tet, hat vier Kinder im Alter zwi­schen 11 und 18 und lebt in der Region Rendsburg. Nach dem Abitur in Norderstedt und zwei Jahren Bundeswehr in Plön folg­te das Studium der Rechtswissenschaften an der CAU in Kiel. Im Anschluss an das Referendariat in Bremen und dem zwei­ten Staatsexamen in Hamburg wech­sel­te Stefan Studt 1993 nach einer kur­zen Station in der
nie­der­säch­si­schen Kommunalverwaltung in die schles­wig-hol­stei­ni­sche Finanzverwaltung. Nach Stationen als Sachgebietsleiter in den Finanzämtern Segeberg und Flensburg ging es 1996 mit der Familie nach Bonn, um in der schles­wig-hol­stei­ni­schen Landesvertretung die Nachfolge von Torsten Albig als Referent für Finanzen und Steuern anzu­tre­ten. 1998 bis 2004 lei­te­te Stefan Studt dann unter Claus Möller und Ralf Stegner das Koordinierungsreferat im schles­wig-hol­stei­ni­schen Finanzministerium; als Finanzreferent des Landes hat er in die­ser Zeit die finanz­po­li­ti­schen Interessen des Landes im Finanzausschuss des Bundesrates ver­tre­ten. 2004 bis 2009 war er als Referatsleiter und stell­ver­tre­ten­der Abteilungsleiter in der Steuerabteilung tätig; seit März 2009 lei­tet Stefan Studt die Steuerabteilung. Stefan Studt wird in der neu­en Landesregierung als Chef der Staatskanzlei (CdS) die Behörde des Ministerpräsidenten lei­ten. Gleichzeitig wird er als Bevollmächtigter des Landes Schleswig-Holstein beim Bund über die Landesvertretung in Berlin die poli­ti­schen Belange des Landes im föde­ra­len System der Bundesrepublik ver­tre­ten.

Regierungssprecher: Carsten Maltzan

Der 49-Jährige Journalist Carsten Maltzan hat von 1990 bis 2005 als Nachrichtenredakteur, lan­des­po­li­ti­scher Korrespondent und Ressortleiter Wirtschaft beim Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (Flensburg) gear­bei­tet. Von 2005 bis 2008 war der gebür­ti­ge Hamburger als frei­er Journalist unter ande­rem für den Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag, dpa und ver­schie­de­ne Fachmagazine tätig. Zudem beriet der stu­dier­te Politologe mit­tel­stän­di­sche Unternehmen in der Öffentlichkeitsarbeit. Ab 2008 arbei­te­te Maltzan für die Landesregierung zunächst als Pressesprecher im Ministerium für Justiz, Arbeit und Europa sowie anschlie­ßend in der Europaabteilung der Staatskanzlei. Seit dem 1. August 2010 ist Maltzan Pressesprecher des Schleswig-Holsteinischen Landtages und des Landtagspräsidenten.

Ministerium für Energiewende, Umwelt, Landwirtschaft und ländliche Räume

Minister und stellvertretender Ministerpräsident: Dr. Robert Habeck

Robert Habeck wur­de am 2.9.1969 in Lübeck gebo­ren, ist ver­hei­ra­tet, hat 4 Söhne und lebt in Flensburg. Er wuchs in Heikendorf in Schleswig-Holstein auf. 1991 begann er das Studium der Germanistik, Philosophie und Philologie in Freiburg i. Br.. 1992/​93 wech­sel­te er für ein Jahr nach Roskilde in Dänemark und setz­te danach das Studium in Hamburg fort. Dort mach­te er 1996 sei­nen Magister und pro­mo­vier­te im Jahr 2000. Nach einer wei­te­ren Station in Lüneburg zog Robert Habeck 2001 mit sei­ner Familie in den Kreis Schleswig-Flensburg und arbei­te­te gemein­sam mit sei­ner Frau als frei­er Schriftsteller. Seit 2002 ist er bei den Grünen aktiv, von 2004 bis 2009 war er Landesvorsitzender der schles­wig-hol­stei­ni­schen Grünen. Zur vor­ge­zo­ge­nen Landtagswahl 2009 trat Robert Habeck als Spitzenkandidat der Grünen an. Seit Beginn der 17. Legislaturperiode ist er Vorsitzender der Grünen Landtagsfraktion. Zur Landtagswahl 2012 kan­di­dier­te er erneut als Spitzenkandidat für Bündnis 90/​Die Grünen in Schleswig-Holstein.

Staatssekretärin: Ingrid Nestle

Ingrid Nestle ist am 22.12.1977 gebo­ren, sie ist ver­hei­ra­tet, hat ein Kind und lebt in Flensburg. Von 1998 bis 2003 hat sie an der Universität Flensburg „Energie- und Umweltmanagement“ mit dem Schwerpunkt „Nachhaltige Energieversorgung“ stu­diert. Von 2004 bis 2009 war die Diplom-Wirtschaftsingenieurin wis­sen­schaft­li­che Mitarbeiterin im Fachbereich „Energie- und Umweltmanagement“. Seit 2001 ist sie Mitglied von Bündnis 90/​Die Grünen und hat­te danach ver­schie­de­ne Ämter auf Kreis- und Landesebene, wie Vorsitzende des Kreisvorstandes und Sprecherin der Grünen Jugend Schleswig-Holstein. Von 2005 bis 2007 war sie Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Energie von Bündnis 90/​Die Grünen. 2009 trat sie auf Platz 1 der Landesliste von Bündnis 90/​Die Grünen Schleswig-Holstein für die Bundestagswahl an und ist seit­dem Sprecherin für Energiewirtschaft in der Bundestagsfraktion.

Staatssekretär: Dr. Ulf Kämpfer

Ulf Kämpfer ist am 16.6.1972 in Eutin gebo­ren, ver­hei­ra­tet, hat ein Kind und lebt in Kiel. Nach dem Abitur in Plön hat Ulf Kämpfer Rechtswissenschaften und Philosophie in Göttingen und Galway (Irland) stu­diert. Anschließend war er für zwei Jahre wis­sen­schaft­li­cher Mitarbeiter im Deutschen Bundestag. Danach setz­te er sei­ne wis­sen­schaft­li­che Arbeit an der Humboldt Universität Berlin und der Columbia University New York fort und schloss die­se mit der Promotion 2004 ab, gleich­zei­tig mach­te er sein zwei­tes juris­ti­sches Staatsexamen. Von 2004 bis 2008 arbei­te­te Ulf Kämpfer zuerst im schles­wig-hol­stei­ni­schen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium und dann im Justizministerium. Ab 2008 trat er in den Justizdienst, 2010 wur­de er zum Richter am Amtsgericht ernannt. Zurzeit ist er vom Amtsgericht Kiel an das Oberlandesgericht in Schleswig abge­ord­net.

Ministerium für Justiz, Europa und Kultur

Ministerin und zweite stellvertretende Ministerpräsidentin: Anke Spoorendonk

Anke Spoorendonk wur­de 1947 in Busdorf bei Schleswig gebo­ren und erwarb ihr Abitur an dem däni­schen Gymnasium Duborg-Skolen in Flensburg. Von 1967 bis 1976 stu­dier­te sie Geschichte und Germanistik an der Universität in Kopenhagen. Nach einer kur­zen Anstellung an einem Gymnasium in der däni­schen Hauptstadtregion kehr­te sie 1977 als Studienrätin an die Duborg-Skolen zurück, wo sie bis 1996 tätig war, zuletzt als Oberstudienrätin. Von 1990 bis 1996 war Anke Spoorendonk Kreistagsabgeordnete im Kreis Schleswig-Flensburg; seit 1996 gehört sie dem Schleswig-Holsteinischen Landtag an und ist Vorsitzende der SSW-Abgeordneten im Landesparlament. Von 1996 bis 2012 hat sie in Perioden allen Ausschüssen des Landtags ange­hört. Zuletzt war sie Mitglied des Bildung- und Kulturausschusses, des Europaausschusses, des Innen- und Rechtsausschusses sowie des Ältestenrates, des Parlamentarischen Einigungsausschusses der Parlamentarischen Kontrollkommission und des Beirats Niederdeutsch. Neben den poli­ti­schen Ämtern war die 64-Jährige bis­lang Mitglied des Vorstands der Region Sønderjylland-Schleswig, des Hochschulrats der Fachhochschule Flensburg, des Vorstands der bil­dungs­wis­sen­schaft­li­chen Hochschule University College Syd in Süddänemark und des Beratenden Ausschusses für
Fragen der däni­schen Minderheit beim Bundesinnenministerium. Innerhalb des SSW ist Anke Spoorendonk Mitglied des Landesvorstands und des Kreisvorstands Schleswig-Flensburg sowie Vorsitzende des SSW in ihrem Heimatort Harrislee.

Staatssekretär: Dr. Eberhard Schmidt-Elsaeßer

Dr. Eberhard Schmidt-Elsaeßer wur­de 1955 in Itzehoe gebo­ren und stu­dier­te Rechtswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Nach Tätigkeiten in der Steuerverwaltung des Landes (1988 – 1990) war er Mitarbeiter in der Wirtschaftsabteilung und Haushaltsabteilung des Finanzministeriums (1990 – 1996), Leiter des Modernisierungsreferats in der Staatskanzlei (1997 – 1998), Leiter der Abteilung Steuern und Wirtschaft im Finanzministerium (1998 – 2002) sowie Leiter der Allgemeinen Abteilung im Finanzministerium und stän­di­ger Vertreter des Staatssekretärs (2002 – 2005). Von 2005 bis 2006 lei­te­te er die Abteilung Allgemeine Angelegenheiten, Arbeit, Gerichte und Staatsanwaltschaften im Justiz, Arbeits- und Europaministerium und war stän­di­ger Vertreter des Staatssekretärs, bevor er 2006 bis 2009 Staatssekretär im Ministerium wur­de. Seit April 2011 ist Eberhard Schmidt-Elsaeßer Staatssekretär im Ministerium für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt.

Finanzministerium

Ministerin: Monika Heinold

Monika Heinold wur­de am 30. Dezember 1958 gebo­ren, hat zwei erwach­se­ne Söhne und wohnt in Kiel. Monika Heinolds Geburtsstadt ist Gütersloh, auf­ge­wach­sen ist sie in Hamburg und Schleswig-Holstein. Sie absol­vier­te eine Ausbildung an der Erzieher-Fachschule in Schleswig, die sie mit dem Fachabitur abschloss. Danach arbei­te­te sie meh­re­re Jahre in ver­schie­de­nen sozi­al­päd­ago­gi­schen Einrichtungen. Nach einer Weltreise 1983/​84 wur­de sie Mitglied bei den Grünen und war in ihrem Heimatkreis Segeberg poli­tisch aktiv. 1996 zogen die Grünen erst­mals in den Schleswig-Holsteinischen Landtag und seit­dem ist Monika Heinold Mitglied der Fraktion, zuerst als Stellvertretende Fraktionsvorsitzende, seit 2000 als Parlamentarische Geschäftsführerin. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist die Finanzpolitik, auf­grund ihrer beruf­li­chen Erfahrung hat sie sich auch für die Familien- und Bildungspolitik enga­giert. Zur Landtagswahl 2012 trat sie auf Platz 1 der Landesliste an.

Staatssekretär: Thomas Losse-Müller

Thomas Losse-Müller wur­de am 3. April 1973 gebo­ren, ist ver­hei­ra­tet und hat eine Tochter. Er hat Volkswirtschaft in Köln und London stu­diert und von 2000 bis 2004 im Risikomanagement einer Investmentbank in London gear­bei­tet. Von 2004 bis 2012 arbei­te­te er als Experte für Finanzmarktpolitik und Finanzsektorentwicklung für die Weltbank in Washington, DC und zwei Jahre als Programmleiter für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Eschborn. Er ist Beisitzer im Landesvorstand und Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Finanzen von Bündnis 90/​Die Grünen in Hessen und Mitbegründer des Grünen Ortsverbandes Washington, DC.

Ministerium für Bildung und Wissenschaft

Ministerin: Prof. Dr. Wara Wende

Waltraud Wende wur­de am 19.11.1957 gebo­ren. Nach dem Abitur 1977 stu­dier­te sie Allgemeine Literaturwissenschaft, Germanistik, Geschichte, Pädagogik und Soziologie. Nach bei­den Staatsexamen und der Promotion habi­li­tier­te sie 1994 an der Universität Siegen. An den Universitäten Siegen, Kassel, Mainz, Witten/​Herdecke und Groningen arbei­te sie als Dozentin. Von 1989 bis 1994 war sie zunächst Redakteurin der vom Rektor der Universität Siegen her­aus­ge­ge­be­nen inter­dis­zi­pli­nä­ren Zeitschrift ‚Diagonal‘, spä­ter auch Mitherausgeberin der Zeitschrift, von 2001 bis 2006 Repräsentantin der Reichsuniversität Groningen im ‚Goethe-Institut‘ Amsterdam und anschlie­ßend von 2001 bis 2010 Mitglied des ‚Instituut voor Cultuurwetenschappelijk Onderzoek Groningen‘. Seit 2004 ist Prof. Dr. Wende als Gutachterin für die ‚VW-Stiftung‘ tätig. Sie enga­giert sich außer­dem seit 2006 als stimm­be­rech­tig­tes Mitglied der Verbraucherorganisation‚foodwatch‘, seit 2008 als Mitglied des Aufsichtsrats der Verbraucherorganisation ‚food­watch‘, seit 2009 Mitglied des Kuratoriums (= Vorstand + Aufsichtsrat) der Volkswagenstiftung, beru­fen durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie seit 2010 Mitglied im ‚Lenkungsausschuss‘ der ‚Deutsch-Niederländischen Konferenz‘, benannt durch das Ministerium für aus­wär­ti­ge Angelegenheiten der Bundesrepublik Deutschland und seit 2011 als Jurymitglied des ‚Kulturpreises deut­sche Sprache‘.
Am 5. Mai 2010 wur­de Prof. Dr. Wende vom Senat der Universität Flensburg zur Präsidentin der Universität gewählt (Amtsbeginn: 1. Oktober 2010).

Staatssekretär: Rolf Fischer

Rolf (eigent­lich Karl-Rudolf) Fischer, geb. 6. August 1954 in Adelebsen (Kreis Göttingen), stu­dier­te an der Christian-Albrechts-Universität Politikwissenschaft, Volkskunde und Germanistik (Abschluss M.A.). 1987 erfolg­te der Wechsel in die Verwaltung des Schleswig-Holsteinischen Landtages als Leiter des Präsidialbüros und Referatsleiter (Regierungsdirektor). Nach lang­jäh­ri­ger und umfas­sen­der Verwaltungstätigkeit gewann Rolf Fischer im Jahre 2000 das Direktmandat im Wahlkreis Kiel-Nord. Zu sei­nem Wahlkreis gehö­ren die CAU, das UKSH und ande­re wich­ti­ge wis­sen­schaft­li­che und Bildungseinrichtungen, mit denen er einen ste­ti­gen Austausch pflegt. Als Kieler MdL bestehen eben­so umfas­sen­de und lang­jäh­ri­ge Kontakte zu den Fachhochschulen und ande­ren Institutionen. Von 2000 bis 2005 war er Vorsitzender des Europaausschusses, seit 2005 Vorsitzender des Fraktionsarbeitskreises Justiz, Arbeit und Europa, dann ab 2009 Vorsitzender des AK Europa und Minderheiten. Fischer ist der­zeit euro­pa­po­li­ti­scher Sprecher sowie kir­chen­po­li­ti­scher Sprecher. Er ist für den Landtag stellv. Mitglied im Ausschuss der Regionen (AdR) in Brüssel. Kommunalpolitisch enga­giert sich Fischer als SPD-Kreisvorsitzender in der Landeshauptstadt (1995 – 2000 und seit 2004). Er ist seit 1982 SPD-Mitglied. Über sei­ne poli­tisch-par­la­men­ta­ri­sche Arbeit hin­aus nimmt Rolf Fischer viel­fäl­ti­ge gesell­schaft­li­che Aufgaben war. Seit 2010 gehört er der Synode der Nordelbischen Evangelischen Kirche (NEK) an und ist auch u.a. Mitglied der Europa-Union, der Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft, des Beirates für Geschichte und des Vereins „Arbeit für alle“.

Staatssekretär: Dirk Loßack

Dirk Loßack ist 42 Jahre alt, in Berlin gebo­ren und auf­ge­wach­sen. Nach dem Abitur begann Loßack 1989 an der Freien Universität Berlin sein Studium der Politik- und Sportwissenschaften auf Lehramt. Nach Abschluss des Studiums absol­vier­te er von 2002 bis 2004 sein Referendariat. Nach Schleswig-Holstein kom­mend, fand er eine Stelle in der Stiftung Louisenlund – ein Gymnasium mit Internat in pri­va­ter Trägerschaft. Neben der Tätigkeit als Lehrer betreu­te er hier eine Hausgemeinschaft von Jungen im Alter von 15 – 19 Jahren. In Louisenlund wur­de Loßack zum Oberstufenleiter beru­fen. Berufsbegleitend absol­vier­te er ein Studium „Schulmanagement“ an der TU Kaiserslautern. Schließlich gelang­te Loßack zu Beginn des Jahres 2010 an die Fridtjof-Nansen-Schule, Gemeinschaftsschule mit gym­na­sia­ler Oberstufe der Stadt Flensburg, um dort die Funktion des stell­ver­tre­ten­den Schulleiters anzu­tre­ten. Im August 2011 über­nahm er das Amt des Schulleiters an der Schule. Loßack ist ver­hei­ra­tet, hat eine elf­jäh­ri­ge Tochter und wohnt in Glücksburg. Er ist seit sei­nem 18. Lebensjahr Mitglied der SPD.

Innenministerium

Minister: Andreas Breitner

Andreas Breitner (45) wur­de 1967 in Kiel gebo­ren und wuchs in Dänisch-Nienhof, zwi­schen Kiel und Eckernförde, auf. Nach dem Abitur 1987 am Gymnasium Altenholz ent­schied er sich beruf­lich für die Ausbildung im geho­be­nen Dienst der Landespolizei Schleswig-Holstein und damit für das Studium an der Verwaltungsfachhochschule, Fachbereich Polizei. Nach Studienabschluss als Diplom-Verwaltungswirt (FH) war Breitner in ver­schie­de­nen Polizeidienststellen tätig. Er wech­sel­te im Jahr 2000 als Persönlicher Referent des dama­li­gen Ministers Klaus Buß in das Innenministerium. 2002 bewarb er sich in der Direktwahl für das Amt des Rendsburger Bürgermeisters und wur­de für acht Jahre gewählt. 2010 wur­de er gegen zwei par­tei­lo­se Mitbewerber mit 87% der Stimmen von den Rendsburgerinnen und Rendsburgern im Amt bestä­tigt. Als Bürgermeister ist er unter ande­rem Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Rendsburg, Aufsichtsratmitglied der Sparkasse Mittelholstein und des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters. 2006 bis 2009 war er Vorsitzender der Technologie-Region K.E.R.N e.V. Seit 1985 ist Andreas Breitner Mitglied der SPD und stets in ver­schie­de­nen Funktionen aktiv. Er war in Schwedeneck SPD-Ortsvereinsvorsitzender, Gemeindevertreter, stell­ver­tre­ten­der Bürgermeister und Mitglied des Amtsausschusses des Amtes Dänischenhagen. Zeitgleich gehör­te er dem Kreisvorstand der SPD Rendsburg-Eckernförde und als Bürgerliches Mitglied im Finanzausschuss dem Kreistag Rendsburg-Eckernförde an. 2005 wur­de Andreas Breitner zunächst als Beisitzer und zwei Jahre spä­ter als stell­ver­tre­ten­der SPD-Landesvorsitzender gewählt. Dieses Amt hat er bis heu­te inne. Andreas Breitner war drei Jahre Mitglied der Projektgruppe „Lebensqualität in Städten und Gemeinden“ des SPD-Parteivorstandes in Berlin und ist seit 2005 Landesvorsitzender der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK). Andreas Breitner ist ver­hei­ra­tet, hat drei Kinder und lebt in Rendsburg.

Staatssekretär: Bernd Küpperbusch

Bernd Küpperbusch ist ver­hei­ra­tet, Vater von zwei Kindern und lebt in Wasbek. Er wur­de am 18. Juni 1955 in Kettwig, jetzt Essen, NRW, gebo­ren. Nach der Schulausbildung trat er 1972 in die Bundesmarine ein. Von 1977 bis 1981 wur­de er zum Auswärtigen Amt unter gleich­zei­ti­ger Versetzung an die Deutsche Botschaft London abge­ord­net. Anschließend kehr­te er in den Dienst der Bundesmarine zurück, trat 1984 in den Landesdienst Schleswig-Holstein ein und begann ein Studium an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege in Hildesheim. Von 1987 bis 1993 war er Rechtspfleger am Amtsgericht Kiel, anschlie­ßend im Koordinierungsreferat im Justizministerium tätig und ab 1995 Persönlicher Referent der Ministerpräsidentin Heide Simonis bevor er 2001 Luftverkehrsreferent im Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Verkehr wur­de. Von 2007 bis 2009 arbei­te­te er als Koordinierungsreferent im Ministerium für Justiz und Europa und über­nahm anschlie­ßend die Leitung der Koordinierungsstelle zwi­schen Kiel, Berlin und Brüssel in Europa-, Ostsee- und Nordseeangelegenheiten in der Staatskanzlei.

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie

Minister: Reinhard Meyer

Reinhard Meyer wur­de an 05.09.1959 in Bonn gebo­ren. Er besuch­te Schulen in Bonn und Bremen und wur­de nach dem Abitur 1979 Soldat auf Zeit bei der Bundeswehr. Ab 1982 stu­dier­te er Politische Wissenschaften mit den Nebenfächern Geschichte und Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität Braunschweig und an der Universität Hamburg. Nach dem Studienabschluss als Diplom-Politologe wur­de er 1989 wis­sen­schaft­li­cher Mitarbeiter am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Hamburg. 1991 wur­de Reinhard Meyer wis­sen­schaft­li­cher Referent bei der SPD-Fraktion im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern und 1994 Leiter des Ministerbüros im Ministerium für Wirtschaft und Angelegenheiten der Europäischen Union Mecklenburg-Vorpommern. Weitere Stationen waren von 1996 bis 1997 Referent für Bundesratsangelegenheiten und Angelegenheiten der Finanzministerkonferenz im Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern und von 1997 bis 1998 Dienststellenleiter der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern beim Bund sowie von 1998 bis 2001 Leiter der Abteilung Koordinierung der Landes- und Bundespolitik der Staatskanzlei. Von April bis Dezember 2001 lei­te­te er die Abteilung Bundes- und Länderangelegenheiten, Norddeutsche Zusammenarbeit sowie Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik im Planungsstab der Senatskanzlei der Freien und Hansestadt Hamburg und wur­de anschlie­ßend Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern. Seit Januar 2006 ist er Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern und seit November 2007 Präsident des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) im Ehrenamt.

Staatssekretär: Dr. Frank Nägele

Dr. Frank Nägele ist seit 2010 kauf­män­ni­scher Vorstand der Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum. Er ist Fachmann für öffent­li­che Finanzen und war zuletzt im Bundeskanzleramt und in der SPD-Bundestagsfraktion tätig. Von 1986 bis 1992 stu­dier­te er an der  Universität Konstanz und schloss als Diplomverwaltungswissenschaftler ab. Von 1992 bis 1996 war er als wis­sen­schaft­li­cher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig und gab dort Lehrveranstaltungen zur Europäischen Integration, Finanzpolitik, Regionalpolitik und Kommunalpolitik. Er pro­mo­vier­te zum Thema „Regionale Wirtschaftspolitik im koope­ra­ti­ven Bundesstaat“. Anschließend arbei­te­te er von 1996 bis 1998 als Finanzreferent in der Landesvertretung des Landes Brandenburg. Von 1998 bis 2007 war er Referatsleiter im Bundeskanzleramt, zuletzt ver­ant­wort­lich für die Koordinierung aller die neu­en Länder betref­fen­den Angelegenheiten, seit November 2005 zusätz­lich für Neue Steuerungsinstrumente in der öffent­li­chen Verwaltung. Seit November 2005 war er außer­dem stell­ver­tre­ten­der Leiter der Gruppe „Finanzpolitik“ (Steuer- und Haushaltspolitik sowie Aufbau Ost). Von 2007 bis Januar 2010 koor­di­nier­te er die Verkehrs-, Bau- und Stadtentwicklungspolitik der SPD-Bundestagsfraktion.

Staatssekretär: Ralph Müller-Beck

Ralph Müller-Beck wur­de am 31.08.1969 in Elmshorn gebo­ren. Er ist ver­hei­ra­tet, hat zwei Kinder und lebt in Kiel. Von 1987 bis 1990 mach­te er eine Ausbildung zum ver­wal­tungs­an­ge­stell­ten beim Kreis Pinneberg. Seit 1990 arbei­te­te er als Gewerkschaftssekretär in ver­schie­de­nen Funktionen in Rostock, Stralsund, Lübeck und Kiel. Er ist seit 2005 gewähl­ter Regionsvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes für die Kiel-Region und Neumünster. Seit 2008 ist er Mitglied der Kieler Ratsversammlung, davon ein­ein­halb Jahre als SPD-Fraktionsvorsitzender. Müller-Beck enga­giert sich in diver­sen Vereinen und Verbänden u.a. SPD, Gewerkschaft ver.di, AWO, VCP, Marie Christian Heime e.V:, Verein Arbeit für Behinderte e.V., Mitglied im Beirat der Gedenkstättenstiftung Schleswig-Holstein und als ehren­amt­li­cher Richter am Arbeitsgericht Kiel. Beruflich hat er u.a. in den Funktionen als altn. Vorsitzender des Verwaltungsausschuss der Agentur für Arbeit in Kiel, Mitglied im Beirat des Jobcenters Kiel, Mitglied im Regionalbeirat der Kiel-Region und Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses bei der IHK Kiel gear­bei­tet. Als Ratsherr ist er Mitglied im Aufsichtsrat der Förde Sparkasse, des Seehafen Kiel, der Kiel-Region GmbH, der Flughafengesellschaft Kiel. Er ist Vorsitzender des Aufsichtsrates der Kieler Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Vorsitzender des Hauptausschusses der Kieler Ratsversammlung.

Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung

Ministerin: Kristin Alheit

Kristin Alheit wur­de 1967 in Kassel gebo­ren und hat dort bis zum Umzug der Familie nach Bremen 1980 die Schule besucht. 1986 been­de­te sie die Schulausbildung mit dem Abitur und begann noch im sel­ben Jahr das Jurastudium in Bremen und an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt. Alheit arbei­te­te anschlie­ßend als Anwältin in einer Frankfurter Notars- und Rechtsanwaltskanzlei. Mit der hes­si­schen Kommunalwahl 1995 zog sie par­al­lel zu ihrer Anwaltstätigkeit als Abgeordnete für die SPD in das Stadtparlament von Kronberg im Taunus ein. Zwei Jahre spä­ter wur­de sie Leiterin des Referats für Parlaments- und Kabinettsangelegenheiten im Ministerbüro des dama­li­gen hes­si­schen Finanzministers Starzacher. Im Mai 1998 zog sie nach Hamburg, im Juni wur­de ihr ers­ter Sohn Jannik gebo­ren. Alheit arbei­te­te dort ab 2000 als wis­sen­schaft­li­che Mitarbeiterin in der Hamburger Verwaltung und enga­gier­te sich gleich­zei­tig ehren­amt­lich als zuge­wähl­te Bürgerin in der Altonaer Bezirksversammlung. Anfang 2006 wur­de ihr zwei­ter Sohn Lasse gebo­ren. Ab 2004 arbei­te­te Alheit in der Finanzbehörde im Bereich Verwaltungsmodernisierung bis sie 2008 direkt zur Bürgermeisterin der Stadt Pinneberg gewählt wur­de.

Staatssekretärin: Anette Langner

Anette Langner wur­de am 15.08.1961 in Stuttgart gebo­ren. Nach dem Abitur 1980 stu­dier­te sie Rhetorik, Literaturwissenschaft und Geschichte bis 1988. Bis 1990 mach­te sie eine Ausbildung zur „Marketingassistentin Verlag” und arbei­te­te anschlie­ßend als Marketingassistentin und Medienberaterin bei Zeitschriftenverlagen und Agenturen bis sie 1996 Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wur­de. Bis zu ihrem Einzug in den Landtag 2005 arbei­te­te Langner als Geschäftsführerin und Personalentwicklerin in arbeits­markt­po­li­ti­schen Projekten. Seit 2002 ist Anette Langner Mitglied der SPD und war von 2003 bis 2010 Gemeindevertreterin in Schönberg. 2005 wur­de sie Kreisvorsitzende des Kreisverbandes Plön. Außerdem ist sie Vorsitzende des Kinderschutzbundes im Kreis Plön. Als Landtagsabgeordnete war sie Sprecherin für Ausbildung und beruf­li­che Bildung, Sprecherin für Technologieforschung und Mittelstand, Sprecherin für Häfen und Maritime Wirtschaft, Sprecherin für Ostseepolitik und euro­päi­sche Meerespolitik, Mitglied der Enquetekommission Norddeutsche Zusammenarbeit, Mitglied im Kongress der Gemeinden und Regionen beim Europarat, Mitglied im Parlamentsforum Südliche Ostssee und in der Ostseeparlamentarierkonferenz sowie Mitglied im Europaausschuss des Landtages. Ihren Wahlkreis Plön-Nord gewann sie zuletzt direkt.

 

Von:

Swen Wacker, 49, im Herzen Kieler, wohnt in Lüneburg, arbeitet in Hamburg.

20 Gedanken zu “Das Kabinett Albig - Landesblogger wird Staatssekretär”:

  1. Thilo

    Also ein wei­te­res mal jemand, der der Politikerriege ange­hört und der heir sim­pel als „Dr. Ulf Kämpfer, 39, ist Jurist, arbei­tet und lebt in Kiel” beschrie­ben wur­de, ohne als bedeu­ten­des Mitglied der GRÜNEN geou­tet zu wer­den. Aus mei­ner Sicht ist das hier ein fort­ge­setz­ter Betrug an den Lesern, die gar kei­ne Chance haben die Parteilichkeit der Autoren zu erken­nen. Was soll denn das? Das ist unse­ri­ös und fern ab von einer auch für Blogger gebo­te­nen Transparenz und Unparteilichkeit!

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        1. Stephan

          Öhm..Swen mein­te damit nicht, dass er nicht bei den Grünen sei. Er woll­te Dich dar­auf hin­wei­sen, dass der angeb­li­che „Leserbetrug” vom Landesblog selbst auf­ge­deckt wur­de.

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          1. Oliver Fink

            Ich glau­be schon, dass Swen auch auf eine ande­re Parteimitgliedschaft hin­wei­sen woll­te. ;)

    1. Oliver Fink

      Jeder, der hier beim Landesblog schreibt, schreibt zunächst ein­mal als Privatperson. Wir schrei­ben im wesent­li­chen über Landespolitik und da ist es mir völ­lig schnup­pe, wel­cher Partei hier jemand ange­hört, solan­ge er dort kei­ne Partei- oder Regierungsämter auf Landesebene aus­übt.

      Wir fet­zen uns hier in der Redaktion bei eini­gen Themen durch­aus inhalt­lich schon ein­mal. Aber dabei kommt es eben auch vor, dass Parteimitglieder ihrer eige­nen Partei inhalt­lich nicht fol­gen. Denn die Basis ringt um den Kurs einer Partei und nicht die Partei um den Kurs der Basis.

      Wenn ich bei­spiels­wei­se mit Ulf Kämpfer oder Steffen Voß inhalt­lich nicht einer Meinung bin, dann bin ich mit ihnen eben genau inhalt­lich nicht einer Meinung – und nicht, weil sie SPD-Mitglieder sind. Und wenn ich mit dem Rüdiger Kohls inhalt­lich nicht einer Meinung bin, dann bin ich mit ihm eben genau inhalt­lich nicht einer Meinung – und nicht, obwohl wir bei­de FDP-Mitglieder sind.

      Diese Reduktion von Menschen auf ihre Parteizugehörigkeit hängt mir so zum Hals raus. Als ob man mit dem Eintritt in eine Partei und der Bereitschaft, sich dort ein­zu­brin­gen und zu enga­gie­ren, sei­ne eige­ne Meinung ver­wirkt und ein schlech­te­rer Mensch wird. Das ist so schreck­lich ein­di­men­sio­nal.

      Wenn Ulf Kämpfer nach sei­ner Berufung als Staatssekretär beim Landesblog schrie­be, dann müss­te man das sehr wohl als Beitrag „der Regierung” her­vor­he­ben. Aber bis­her habe zumin­dest ich kei­ne Notwendigkeit dafür gese­hen, sei­ne Mitgliedschaft dort zu beto­nen. Ich bewer­te mei­ne Mitautoren hier allein danach, was sie inhalt­lich ablie­fern. Mehr steht mir nicht zu, mehr inter­es­siert mich auch nicht.

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    2. Steffen Voß

      Ich hal­te nichts von dem Anspruch, dass Blogger nicht in Parteien sein dür­fen. Und ich hal­te noch weni­ger von dem Mythos, dass Parteimitglieder der eige­nen Partei gegen­über unkri­tisch wären. Im Gegenteil: Parteimitglieder machen zumin­dest ihre poli­ti­sche Präferenz trans­pa­rent.

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      1. Thilo

        Von DÜRFEN habe ich nix geschrie­ben. Wir leben ja in einem „frei­en” Land. Parteimitglieder machen kei­ne poli­ti­sche Präferenz trans­pa­rent, son­dern sind Teil einer Parteistruktur. Leider ver­wech­seln zu vie­le Leute Politik und Parteien — bzw. set­zen Politik mit Partei gleich. Und genau da fängt das Problem an. Kern mei­ner Kritik ist aber nicht die Mitgliedschaft, son­dern die Tatsache die Mitgliedschaft nicht klar zu nen­nen. Wenn das alles so pro­blem­los ist, kann mans doch auch nen­nen? Oder ist das Nicht-Nennen ein Schutz vor Leuten, die das ähn­lich kri­tisch sehen wie ich. Die einen Artikel über die CDU anders beur­tei­len, wenn sie wis­sen, dass der Autor SPD-Mitglied ist? Gehts dar­um schrei­ben zu kön­nen — im Sinne der eige­nen Partei, ohne das jemand auf den ers­ten Blick weiß, aus wel­cher „Ecke” der Inhalt stammt?

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  2. AR

    Und? Ob und war­um ein „Blogger” Mitglied einer Partei ist, ist doch letzt­lich des­sen Privatangelegenheit.

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    1. Thilo

      Was inzwi­schen alles „Privatangelegenheit” sein soll! Ein öffent­li­cher Artikel — ob nun als Journalist (höhe­rer Standard) oder Blogger (nied­ri­ge­rer Standard) ist ein Beitrag zu einer öffent­li­chen Diskussion — und kein Wohnzimmergespräch. Ich will dann ger­ne wis­sen, wenn sich jemand klar zu einer Parteilinie bekennt — und das drückt ja wohl eine Mitgliedschaft aus? Mitgliedschaft heisst doch, dass man hin­ter den Zielen der Partei steht? In der Satzung der GRÜNEN steht zum Beispiel:

      „Jedes Mitglied hat die Pflicht,
      1. den Grundkonsens von BÜNDNIS 90/​DIE GRÜNEN und die in den Programmen fest­ge­leg­ten Ziele zu ver­tre­ten.
      2. die sat­zungs­ge­mäß gefass­ten Beschlüsse der Parteiorgane anzu­er­ken­nen,”

      Damit ist jemand doch per Definition schon nicht mehr unab­hän­gig. Das ist doch der gan­ze Sinn und Zweck einer Partei: Meinungen orga­ni­sie­ren und in poli­ti­sche Macht umzu­set­zen. Ein Mitglied kann nicht ein­fach das ver­tre­ten, wor­aus es Lust hat. Mit der Mitgliedschaft gibt man auch sei­ne poli­ti­sche Unabhängigkeit auf zuguns­ten eines orga­ni­sa­to­ri­schen Zusammenhangs, des­sen Teil man wird  — und damit auf bestimm­te Freiheiten ver­zich­tet. Ansonsten bräuch­te man ja weder Parteien noch Mitgliedschaften. Oder was glaubt ihr, wozu so eine Partei gut ist?

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      1. Steffen Voß

        Ich ver­ste­he trotz­dem nicht, was das an der Bewertung eines Artikels ändert. Entweder stim­men die Fakten oder nicht. Entweder stimmst Du den Argumenten des Artikels zu oder nicht.

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        1. Thilo

          Das ist doch eine Illusion, das Artikel unab­hän­gig vom Schreiber sind. Der Pressekodex (http://de.wikipedia.org/wiki/Pressekodex#Inhalt_des_Pressekodex_.28Auszug.29) sagt nicht umsonst z.B.:
          * Redaktionelle Veröffentlichungen dür­fen nicht durch pri­va­te oder geschäft­li­che Interessen der Journalisten, Verleger oder Dritter beein­flusst wer­den. Eine kla­re Trennung zwi­schen redak­tio­nel­lem Text und Werbung ist eben­so not­wen­dig wie die Verweigerung der Annahme von Vorteilen.

          „Fakten” sind doch ein sehr dehn­ba­rer Begriff, die sich erst im Kontext über­prü­fen las­sen. Insofern gibts natür­lich nicht DEN oder DIE unab­hän­gi­ge Bloggerin. Aber der Anspruch soll­te schon da sein.

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  3. Stephan

    Der Vorwurf ist m.E. Unsinn. Politisches Engagement ist aus mei­ner Sicht kein Makel, vor dem „gewarnt” wer­den müss­te.

    Abgesehen von der Tatsache, dass es „Objektivität” im eigent­li­chen Sinn ohne­hin nicht gibt, lau­tet hier das Schlagwort: „Binnenpluralismus”. Guter Journalismus zeich­net sich doch nicht dadurch aus, dass die Autoren kei­ne Haltung zu den Dingen haben — was sich sicher­lich ohn­hin mit einem ehrenaml­tichn Engagement zB im Landesblog beißt.

    Im Übrigen, Thilo: Ich fin­de per­sön­lich, dass man mit Begriffen wie „Betrug”, eben­so wie mit im Zusammenhang damit ver­wen­de­ten Ausrufungszeichen vor­sich­tig umge­hen soll­te. Aber das bin viel­leicht nur ich. Achso, ich bin übri­gens par­tei­los.

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    1. Thilo

      Es geht um Parteilichkeit im ursprüng­li­chen Sinne. Es geht nicht um Meinung, son­dern dar­um, dass Parteimitglieder, ins­be­son­de­re die in Funktion nicht öffent­lich als qua­si Journalisten auf­tre­ten und so tun als wenn sie unab­hän­gig wären. Ich will wis­sen, wenn Blogger oder Journalisten über Parteien schrei­ben und zu einer Seite „gehö­ren”. Es geht nicht dar­um, dass Journalisten oder Blogger kei­ne Meinung haben dür­fen. Die habe ich auch. Es geht expli­zit um Parteimitgliedschaft und Funktionärstum.

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      1. Swen Wacker Post author

        Aus dem Umstand, dass jemand _​nicht_​ in einer Partei ist, kann man nicht schlie­ßen, dass er/​sie _​nicht_​ „zu einer Seite gehö­ren” — was immer jeder von uns unter die­ser Metapher ver­ste­hen mag. Das von Dir ein­ge­for­der­te „Wissen” ist also trü­ge­risch. Und damit nutz­los.

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  4. Stephan

    Aber Thilo, wel­cher „Seite” gehörst Du denn dann an?

    Und ab wann gilt denn eine Parteimitgliedschaft als „Funktionärstum”? Und wie­so ist jemand nicht unab­hän­gig, der in einer Partei Mitglied ist? Reicht der sei­ne eige­ne, mei­net­we­gen: kri­ti­sche Meinung mit den Mitgliedsunterlagen bei den Grünen ein, wo die dann unter Verschluss gehal­ten wird?

    Dein Demokrativerständnis dahin­ge­hend, dass zwei „Seiten” gäbe, also wohl in dem Sinn: Die „einen” gehö­ren irgend­wie zum System und mani­pu­lie­ren, die „ande­ren” sind die Aufrechten und hal­ten sich raus — so wie Du? —  kann ich nicht tei­len.

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  5. Thilo

    Das Problem sehe ich eher dar­in, dass Parteimitgliedschaften z.B. im ÖR als Mitgliedschaft einer Seilschaft über­haupt gedul­det wer­den. Es geht mir in ers­ter Linie um Transparenz — ich will bei Artikeln wis­sen, wel­chem Parteiprogramm oder Seilschaft sich jemand ver­schrie­ben hat. Nach mei­ner Lektüre habe ich hier eigent­lich nie jeman­den gele­sen, der ent­ge­gen der Parteilinie schrieb — im Gegenteil — da wur­de Parteienwerbung kri­ti­siert — und am Ende war natür­lich die Werbung der eige­nen Partei die Beste, usw. . Parteien haben lei­der einen eh schon zu gro­ßen und nega­ti­ven Einfluß auf unse­rer Gesellschaft. Wenn die Leute kein Problem sehen, dann sol­len sie sich aber wenigs­tens offen dazu beken­nen. Es ist doch absurd par­tei­de­mo­kra­ti­sche Artikel zu schrei­ben, zu ver­ber­gen wel­cher Partei man ange­hört aber dann zu mei­nen eine Parteimitgliedschaft wäre als Autor ja total unpro­ble­ma­tisch. Wenn dem so ist, soll­tens ja alle rein­schrei­ben kön­nen in ihrer Kurzvorstellung. Andererseits gehe ich davon aus, dass das Ziel ist den Leser wis­sent­lich zu täu­schen und von den Positionen der eige­nen Partei zu über­zeu­gen. Das ist weit ver­werf­li­cher als Product Placement. Parteien sind eben kei­ne nor­ma­len Organisation, son­dern direkt an der staat­li­chen Macht betei­ligt.

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    1. Steffen Voß

      Wir haben Autoren, die alle irgend­wie Nerds sind, die ger­ne irgend­was mit Politik in die­ses Internetz rein­schrei­ben. Wir sind lei­der noch über­wie­gend Männer. Wir woh­nen lei­der noch über­wie­gend in der Umgebung von Kiel. Wir haben Apple-Fans und Linux-Jünger, Vegetarier, Tango-Tänzer, Handball-Spieler, Väter und Mütter, Studierende, Angestellte und Selbstständige — ja sogar Beamte. Wir sind alle nicht arm und kei­ner ist reich. Einige mögen Ego-Shooter, ande­re mögen Rotwein lie­ber als Bier. Fußball inter­es­siert nicht alle. Einige sind Mitglied in Sportvereinen ande­re bezah­len das FitnessCenter. Manche sind pas­siv in sozia­len Vereinen und nur an Feiertagen in der Kirche — man­che nie. Einige küm­mern sich ehren­amt­lich um die Organisation ihrer Heimatgemeinde und schla­gen sich einen Halbtagsjob noch ein­mal Abends in irgend­wel­chen Ausschüssen her­um, um sich hin­ter­her als Politiker beschimp­fen zu las­sen. Einige haben ein Parteibuch.

      Das Landesblog ist, was das Landesblog ist. Uns gefällt das so. Und es ist unser Recht das so zuma­chen. Wenn Dir das Landesblog so wenig gefällt, fra­ge ich mich, war­um Du mit einem so mis­sio­na­ri­schen Eifer ver­suchst uns zu bekeh­ren? Mach doch ein bes­se­res Landesblog. Wir freu­en über jede Verbreiterung des Blog-Spektrums.

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      1. Thilo

        Steffen, da hät­te ich mehr von Dir gehal­ten als so eine simp­le Retourkutsche. ich habe bereits mein Blog und mei­ne Prinzipien. Wenn ihr öffent­li­che Kritik nicht ver­tragt, war­um schreibt ihr dann öffent­li­che Artikel? Das ist doch das nor­mals­te der Welt. Ich selbst schrei­be Artikel und Kommentare, um mich Kritik zu stel­len und auch um mei­ne eige­ne Meinung zu über­prü­fen. Sonst könn­te ich es ja dabei belas­sen mir mei­nen Teil zu den­ken, wie das die Meisten tun.

        Wir kön­nen kon­sta­tie­ren, dass wir da ver­schie­de­ne Standards haben. ich per­sön­lich fin­de Nähe von Politikern zu Journalisten und Bloggern bedenk­lich und eine schar­fe Trennung und Transparenz Grundlage für das Vertrauensverhältnis zwi­schen LeserInnen und AutorInnen. In der Blogosphäre gibts vor allem eins zu wenig: Kritik unter­ein­an­der. Da gibt es gan­ze Bereiche, in denen sich BloggerInnen gegen­sei­tig lob­hul­den oder die jewei­li­gen Bücher im „Nachbarblog” posi­tiv rezen­sie­ren, ohne das die­se Seilschaften trans­pa­rent gemacht wer­den. (s.a. „Renzensionen kann man sel­ber schrei­ben…”. Vielleicht sehe ich mei­ne Aufgabe da auch als Nestbeschmutzer. Ich bin für ein offe­nes Wort, wenn es Kritik gibt. Leider ist das sehr aus der Mode gekom­men.

        Auf jeden Fall: Politiker, Blogger oder JournalistInnen sind kei­ne Berufe oder Gewohnheiten wie ande­re auch, son­dern hier gel­ten beson­de­re Anforderungen. Ich hab doch nix gegen blog­gen­de Politiker, sofern das denn auch klar ist. Im Gegenteil: ich begrü­ße das, wenn PolitikerInnen über ihre Arbeit schrei­ben und trans­pa­rent machen, was sie tun — oder wel­che Meinung sie ver­tre­ten. Mein Problem fängt da an, wo ein Politiker einen Artikel schreibt im Kontext der Parteienlandschaft und dabei nicht trans­pa­rent wird, das er selbst Akteur ist in die­sem Kontext. Da fra­ge ich dann: war­um wird da was ver­schwie­gen? Insbesondere dann, wenn man, wie Du ja meint, da wäre gar nix ver­werf­li­ches dran.

        Unter dem Strich for­derst Du das Recht jedes Politiker s/​in (bzw. par­tei­na­hen Autors) par­tei­li­che Artikel zu schrei­ben, ohne das er oder sie seine/​ihre Parteilichkeit offen­ba­ren müss­te? Weil ja Mitglied in einem Parteivorstand nichts ande­res ist, als wenn man ger­ne Rotwein trinkt oder ger­ne segelt,… ?

        Damit wir uns nicht miss­ver­ste­hen: Illegal ist hier nix — ihr könnt das so hand­ha­ben — aber das erweckt bei mir den Eindruck einer bewuss­ten und gewoll­ten Manipulation. Es ist abwe­gig das Weintrinken und eine Parteimitgliedschaft auf eine Ebene zu stel­len.

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