Neuer Anlauf: Fähren zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel?

Von | 4. August 2014
Konzept für die Fähren

Nagelneue Fähre ohne Schadstoffemissionen | Bild: DNV GL

Vier Fähren zwi­schen Cuxhaven und Brunsbüttel könn­ten einen Teil des Verkehrs zwi­schen Nord und Süd über­neh­men, der sich sonst durch den Elbtunnel quält. Das sieht das Konzept des mari­ti­men Beratungsunternehmens DNV GL vor. Mit nagel­neu­en Wasserstofffähren könn­ten dann jähr­lich etwa 300.000 PKW, 50.000 LKW und 650.000 Personen trans­por­tiert wer­den. 200 Kilometer Strecke wür­den die dadurch spa­ren.

Über 110.000 Fahrzeuge schie­ben sich dage­gen täg­lich durch den Elbtunnel. Die Staus dort gehö­ren schon fast zum Kulturerbe der nörd­li­chen Bundesländer. Wer da durch will, muss Zeit mit­brin­gen. Für Hamburg ist der Dauerstau eine rie­si­ge Belastung. Gleichzeitig lässt die geplan­te west­li­che Elbquerung der A20 auf sich war­ten. Während eine Volksinitiative die A20 sofort haben will, hält es die Koalition aus SPD, Grünen und SSW für rea­lis­ti­scher, dass bis 2017 erst ein­mal der Anschluss der A20 an die A7 geschafft wür­de. So heißt es im Koalitionsvertrag:

„Die Koalitionspartner stel­len fest, dass im Hinblick auf zeit­li­che und finan­zi­el­le Realisierungsmöglichkeiten der A20 von der Bundesregierung völ­lig unrea­lis­ti­sche Erwartungen in der Öffentlichkeit ver­brei­tet wer­den. Es ist fest­zu­hal­ten, dass der Bundesverkehrswegeplan hoff­nungs­los unter­fi­nan­ziert ist und ange­sichts der Zuweisungen an Schleswig-Holstein es kei­ner­lei gesi­cher­te Zeitplanung – unab­hän­gig von Positionierungen von Parteien hier im Land – gibt. Wir stel­len fest, dass ein Weiterbau der A20 west­lich der A7 in die­ser Legislaturperiode nicht rea­lis­tisch ist und aus­ge­schlos­sen wird. Das bedeu­tet u.a., dass die im Investitionsrahmenplan des Bundes vor­ge­se­he­ne Maßnahme west­lich der A23 (Abschnitt Hohenfelde-Sommerland) in die­ser Legislaturperiode nicht gebaut wird. Deshalb müs­sen die Finanzmittel hier­für umge­wid­met wer­den und vor­ran­gig für den Anschluss der A20 an die A7 ver­wen­det wer­den. Wir haben uns dar­auf ver­stän­digt, dass die A20 abschnitts­wei­se von Ost nach West nur mit ver­kehrs­tech­nisch sinn­vol­lem Anschluss gebaut wird. Die lau­fen­den Planfeststellungsverfahren wer­den genutzt, um die Neubewertung der pro­gnos­ti­zier­ten Verkehrsströme sowie der öko­lo­gi­schen und finan­zi­el­len Folgewirkungen vor­zu­neh­men. Die grund­sätz­lich unter­schied­li­chen Bewertungen der Koalitionspartner über eine Perspektive über 2017 hin­aus blei­ben bestehen.”

Die ange­dach­te Fährlösung könn­te in der Zwischenzeit für Entlastung sor­gen. Allerdings hat­te es immer wie­der erfolg­lo­se Anläufe für die­se Verbindung gege­ben. Zuletzt ver­kehr­ten ab 1999 Fähren im 2-Stundentakt auf die­ser Strecke. Allerdings han­del­te es sich dabei eher um Oldtimer, die in den frü­hen 1960er Jahren ihre Jungfernfahrten absol­vier­ten. Das Unternehmen stell­te sich als wenig lukra­tiv her­aus und wur­de nach nur 19 Monaten wie­der ein­ge­stellt.

Dagegen wir­ken die neu­en Fähren futu­ris­tisch: Mit Wasserstoff aus regio­na­ler Produktion sol­len die Gasmotoren betrie­ben wer­den: „Überschüssige Energie von nahe­ge­le­ge­nen Windkraftanlagen könn­te dazu die­nen, lokal flüs­si­gen Wasserstoff zu erzeu­gen, der in Brennstoffzellen emis­si­ons­frei wie­der zu Wasser ‚ver­brannt’ wird. Batterien wür­den die Brennstoffzellen für kurz­fris­ti­ge Energieschübe etwa beim Manövrieren ergän­zen”, erklärt Fridtjof Rohde, Schiffsentwerfer bei DNV GL.

„Es nützt alles, was die Nord-Süd-Verbindung ent­las­tet”, lässt sich Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) zitie­ren. Jetzt muss sich nur noch ein Unternehmen fin­den, das die­sen Plan auch umsetzt.

3 Gedanken zu “Neuer Anlauf: Fähren zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel?”:

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