Die medienpolitischen Sprecher der FDP und CDU, Ingrid Brand-Hückstädt und Christian von Boetticher erklärten heute: „Der Gesetzentwurf muss nun überarbeitet werden und die Verunsicherung von Online-Anbietern ein Ende haben.” Sie setzen dabei anscheinend weiterhin auf eine einheitliche Lösung für Rundfunk, Fernsehen und Internet: „Es ist aber zu hoffen, dass ein neuer Entwurf den vorgesehenen Zweck erreicht,nämlich einen einheitlichen Schutz von Kindern und Jugendlichen vor jugendgefährdenden Angeboten in elektronischen Medien.“
Zufrieden zeigte sich Thorsten Fürter, netzpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: „Der Gesetzesentwurf muss ganz neu überarbeitet werden.”
Für DIE LINKE im Landtag begrüßte Heinz-Werner Jezewski das Einschwenken von SPD und Grünen in NRW: „Die Enquête-Kommission‚ Internet und digitale Gesellschaft des Deutschen Bundestages ist fachlich hervorragend zusammengesetzt. Ich empfehle, ihr die Erarbeitung eines Vorschlages zu übertragen.“
Die Enquête-Kommission schwebt auch dem medienpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Peter Eichstädt vor. Dort sollte „weiter nach sinnvollen Wegen gesucht werden, wie Kinder und Jugendliche zu einem kritischen und selbstbewussten Umgang mit neuen und alten Medien gebracht und welche sinnvollen und wirksamen Schutzmöglichkeiten entwickelt werden können.” Er sah in dem Scheitern des Staatsvertrages auch eine Zäsur: „Die jahrelangen Rituale, in denen hinter verschlossenen Türen Staatskanzleien und Fachreferenten Verträge aushandelten, die dann die Parlamente ohne wirklichen Einfluss auf Inhalte abnicken mussten, sind mit dieser Entscheidung in NRW vorbei.”
Bei dem Satz müssen dem Kieler Staatssekretär Heinz Maurus die Ohren geklingelt haben. Der frohlockte heute aus Berlin, dass die Ministerpräsidenten in Berlin gerade den 15. Rundfunkänderungsstaatsvertrag (Das ist der mit der neuen Haushaltsabgabe) unterzeichnet haben: „Nun müssen noch die Länderparlamente zustimmen.” Noch.
Es ist eine seltene Chance, des Parlamentarismus zu stärken. Alle Beteiligten sollten sie nutzen.
Landtag hat vorhin den JMStV inden Januar geschoben. Damit kann er nicht ratifiziert werden und ist gestorben. Abstimmung wäre mir lieber gewesen, aber de Effekt ist der Gleiche!
Mir wäre es auch lieber gewesen, die FDP-Landtagsfraktion hätte dagegen gestimmt, aber letztendlich zählt das Ergebnis. Und das ist gut.
Niederlagenfreie Konfliktlösung :-D
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