TwitterLeaks: Magnussen vs. Andresen

Von | 23. Dezember 2010

Als Schleswig-Holsteiner mit einer Affinität zu Twitter ist man eini­ges an Spaß und Unterhaltung gewohnt. Das ist auch die­ses Mal garan­tiert, wenn wir die Auseinandersetzung zwi­schen den Landtagsabgeordneten Jens-Christian Magnussen (CDU) aus Brunsbüttel und Rasmus Andresen (Bündnis 90/​Die Grünen) aus Flensburg betrach­ten. Worum es dabei geht, erklärt das Landesblog mit einer Art Twitter-Fotoroman. Hier sind sie – die schles­wig-hol­stei­ni­schen Twitter-Depeschen.

So wie jeder anstän­di­ge Mohammedaner nach Mekka muss, pil­gern ordent­li­che Atomkraftgegner min­des­tens ein­mal im Leben nach Gorleben. Auch in die­sem Jahr war es wie­der ein­mal soweit, die regel­mä­ßi­ge Haddsch wur­de zusätz­lich befeu­ert durch die Aufkündigung des Atomkompromisses jener über die Maßen belieb­ten und respek­tier­ten Regierung unter Kanzlerin Angela Merkel in Berlin.

Und wie jede Wahl in den Unrechtsregimen die­ser Welt von Wahlbeobachtern beglei­tet wird, wer­den natür­lich auch Demos in Deutschland auf ihren ord­nungs­ge­mä­ßen Ablauf hin über­prüft. Nach den Vorfällen in Stuttgart bestand in die­sem Jahr ein beson­ders star­ker Bedarf am Einsatz des Demo-TÜV – hier­zu­lan­de exklu­siv ver­ge­ben an Bündnis 90/​Die Grünen. Und so mach­te sich der Landtagsabgeordnete Rasmus Andresen auf den Weg, die Vorgänge im Wendland auf­merk­sam und neu­tral zu ver­fol­gen.

Schon bei der Anreise begin­nen die Probleme:

@RasmusAndresen: Ich Depp hab den Bus verpasst

Doch schon kur­ze Zeit spä­ter gelingt es Andresen, den Bus aus Flensburg doch noch zu errei­chen und der Fahrt ins Wendland scheint nichts mehr im Wege zu ste­hen, bis – ja, bis:

@RasmusAndresen: Polizeiautos bremsen uns aus. Fies!

Das gibt defi­ni­tiv die ers­ten Minuspunkte für die Polizei bei Stiftung Demotest. „Fies” – das geht natür­lich gar nicht. Davon über­haupt nicht ent­mu­tigt, freut sich der jun­ge Landtagsabgeordnete nach der Zielankunft den­noch schon auf den kom­men­den Tag, der sei­ner Ansicht nach eini­gen Frohsinn ver­spricht:

@RasmusAndresen: Noch ins Wendland nachkommen. Ab Morgen sehr früh wirds lustig

Am nächs­ten Morgen star­tet dann der Einsatz. Der Tagesbefehl ist die Prüfung, ob ordent­lich geschot­tert und anstän­dig geräumt wird:

@RasmusAndresen: Probieren noch zum Schottern zu kommen.

Auf dem Weg zum Einsatz wer­den lus­ti­ge Fahrrad-Demonstranten pas­siert:

@RasmusAndresen: Kommen gerade an Fahrraddemo in Breese vorbei. Wirkt nett

Doch dann das nächs­te Missgeschick: In der Eile des Vortages wur­de nicht nur bei­na­he der Bus ver­passt – nein, auch die nöti­gen Ausweisdokumente schei­nen zu feh­len. Wer statt des Dienstausweises von der Stiftung Demotest nur den Abgeordnetenausweis und einen Presseausweis – woher eigent­lich? – dabei hat, den lässt die Staatsmacht natür­lich nicht an den Ort des Geschehens. Dann muss spon­tan neu geplant wer­den:

@RasmusAndresen: Kommen trotz Presse- und Abgeordnetenausweise mit Auto nicht näher an Schotterer. Umdisponieren!

Unbeeindruckt von sol­cher­lei Widrigkeiten kämpft sich Andresen bis zur Schiene durch, die er schließ­lich mit wei­te­ren Kollegen des Prüfteams erreicht:

@RasmusAndresen: Mit @sven_Giegold @maltespitz @janalbrecht in Leitstade an der Schiene.Weiter vorne Reiterstaffel und eine ganze Menge eingekesselte

Kritische Fragen ande­rer Twitterer wer­den noch mit­ten im Einsatz en pas­sant beant­wor­tet, bei­spiels­wei­se die Nachfrage eines Herrn aus Lübeck, der sei­ne Tweets nicht für die brei­te Öffentlichkeit frei­ge­schal­tet hat: „Was genau habt ihr eigent­lich an den Schienen zu suchen?” Prompt wird mit dem Tagesbefehl geant­wor­tet:

@RasmusAndresen: @xxxxxxx demobeobachtung u.a.. Ist bei Großdemonstrationen wichtig zufr Schlichtung und Doku von Gewalt

Damit nähert sich auch die­ser har­te Arbeitstag dann so lang­sam sei­nem Ende:

@RasmusAndresen: Es wird dunkel im Wendland

Wer nun aller­dings denkt, die Mitarbeiter von Stiftung Demotest wür­den weich gebet­tet näch­ti­gen, sieht sich schnell eines bes­se­ren belehrt. Hart und kalt wird’s, denn kurz­fris­tig wird noch ein Nachteinsatz ange­ord­net:

@RasmusAndresen: Nach kurzer Pause geht´s nochmal zu den Schienen. Übernachtet wird auf der Straße

Und dann wird auch schon geräumt. Gut, dass die Demobeobachter noch ein­mal aus­ge­rückt sind. Zunächst bleibt die Räumung fried­lich:

@RasmusAndresen: Räumung hat begonnen, wir beobachten von der Seite. Bisher sehr friedlich

Aber dann fin­den wil­de „Umlenkungen” statt. Gut, dass das alles beob­ach­tet und fest­ge­hal­ten wird. Nichts bleibt den Beobachtern ver­bor­gen:

@RasmusAndresen: Jetzt leider doch unschöne Szenen von Seiten der Polizei #castor Demonstrant wird Arm umgelenkt. Junge Polizisten überfordert

Solch ein Frevel darf natür­lich nicht unge­ahn­det blei­ben. Die Strafe folgt auf dem Fuße:

@RasmusAndresen: Kapelle spielt ``Highway to hell´´

Einige Blockaden spä­ter geht es dann zurück nach Kiel. Andresen ist mit sei­ner Aufgabenerfüllung und der Demo im Reinen:

@RasmusAndresen: Straßenblokade war friedlich. Polizei hat sich gut verhalten. Insgesamt eine tolle Bilanz. Castor braucht Rekord lang :)

Alles scheint gut. Nun ist es – wie oben beschrie­ben – ja so, dass Bündnis 90/​Die Grünen in unse­rem Staatswesen die Aufgabe des Demo-TÜV zuge­ord­net bekom­men haben. Aber auch ande­re Parteien haben ihre fes­ten Aufgaben. So ist der CDUNobody expects the Spanish Inquisition! – die Aufgabe der inne­ren Revision zuge­ord­net. Sie prüft also, ob die ande­ren Funktionseinheiten ihre Aufgabe auch ord­nungs­ge­mäß durch­ge­führt haben. In die­sem Fall hat­te der Abgeordnete Magnussen die Aufgabe, das Handeln des Abgeordneten Rasmussen inten­sivst zu prü­fen. Und dabei gelangt er zu fol­gen­dem Schluss:

Wenn die Grünen gegen etwas sind, ist ihnen bekannt­lich jede juris­ti­sche Argumentation Recht, solan­ge sie damit in die Zeitung kom­men. Ich erin­ne­re nur an die bit­te­ren Klagen von Rasmus Andresen dar­über, dass er „trotz Presse- und Abgeordnetenausweis” nicht zum Castor-Schottern durch­kam.

Eine der­art schlech­te Einstellung zur Erledigung sei­ner Aufgaben woll­te wie­der­um der Abgeordnete Rasmussen nicht auf sich sit­zen las­sen. Schließlich hat­te er sei­ne Tätigkeiten ja aus­führ­lich so doku­men­tiert, wie das Landesblog sie jetzt auch in sei­ner Berichterstattung dar­ge­stellt hat – sogar noch um eini­ges aus­führ­li­cher. Also klag­te er bit­ter­lich:

@RasmusAndresen: CDU Abgeordneter Magnussen wirft mir, dass ich eine Straftat begangen habe. Ein unsäglicher Vorwurf. Wird das der Wahlkampfton??

Auf die Frage, wel­che Straftat der Abgeordnete Magnussen ihm kon­kret vor­wer­fe, ant­wor­tet Rasmus Andresen umge­hend:

@RasmusAndresen: @oliverfink er wirft mir in einer PE vor, dass ich mit MdLAusweis im Wendland durch Polizeiketten durch wollte um zu Schottern.

Schon eini­ge Momente spä­ter scheint ihm aller­dings zu däm­mern, dass die­ser Vorwurf so rich­tig nicht halt­bar ist:

@RasmusAndresen: @oliverfink sorry, er wirft mir vor, dass ich eine begehen wollte und dazu meinen Abgeordnetenstatus ausnutzen wollte. Ist aber kaum besser

Und dann muss er sei­nen Frust über den ver­meint­li­chen Vorwurf einer Straftat – äh, nee! – einer ver­such­ten Straftat mit der Veröffentlichung einer Pressemitteilung lin­dern:

Verwundert neh­me ich die Vorwürfe des Kollegen Magnussen zur Kenntnis, dass ich mei­nen Abgeordnetenstatus im Wendland aus­nut­zen woll­te um rechts­wid­rig Steine aus dem Gleisbett zu ent­fer­nen, kurz: zu „Schottern”.

Diese Vorwürfe sind völ­lig aus der Luft gegrif­fen und Kollege Magnussen wird es schwer fal­len, sie mit Fakten zu unter­füt­tern.

Nun hat­te der „Kollege Magnussen” das eigent­lich so ja gar nicht behaup­tet, es ledig­lich so for­mu­liert, dass man es so ver­ste­hen könn­te – wenn man denn woll­te. Aber egal, man darf auch gar nicht auf­ge­stell­ten Behauptungen wider­spre­chen. Und weil ja zwei Pressemitteilungen zu die­sem wich­ti­gen Thema auf kei­nen Fall aus­rei­chend sind, leg­te dann der Abgeordnete Magnussen eben­falls per Presseverteiler noch ein­mal nach:

Aufgrund der Presseerklärung des Grünen Abgeordneten Rasmus Andresen ver­weist der CDU-Landtagsabgeordnete Jens-Christian Magnussen auf des­sen im Internet ein­seh­ba­re Twitter-Seite. Dort heißt es am

Sonntag, 07. November 2010, 10:33:46: „Probieren noch zum Schottern zu kom­men”
Sonntag, 07. November 2010, 11:33:25: „Kommen trotz Presse- und Abgeordnetenausweise mit Auto nicht näher an Schotterer. Umdisponieren!”

Magnussen: „Dies soll­te als Beleg für die Aussage in mei­ner Presseerklärung, Kollege Andresen habe beklagt, dass er „trotz Presse- und Abgeordnetenausweis” nicht zum Castor-Schottern durch­kam” aus­rei­chen. Ich erhe­be kei­ne aus der Luft gegrif­fe­nen Vorwürfe, ich zitie­re sei­ne Twitter-Seite.”

Auch wenn die Vorwürfe nicht aus der Luft gegrif­fen sind, die Verwendung der Anführungszeichen ist es mit Sicherheit.

Und wel­che Erkenntnis bleibt dem geneig­ten Leser des Landesblogs? Nun, Politik kann so unter­halt­sam sein, wenn man sich selbst und irgend­wel­che Randthemen nur wich­tig genug nimmt. Da wir nun alle wis­sen, dass von unse­ren Abgeordneten im Schleswig-Holsteinischen Landtag wirk­lich auch die ent­le­gens­ten Winkel des poli­ti­schen Geschäfts akri­bisch aus­ge­leuch­tet wer­den und nichts unkom­men­tiert oder gar unbe­ach­tet bleibt, kön­nen wir ganz in Ruhe eine besinn­li­che Weihnachtszeit genie­ßen. Für uns ist gesorgt und alles wird gut!

Frohe Weihnachten.

24 Gedanken zu “TwitterLeaks: Magnussen vs. Andresen”:

  1. Amin

    Geradezu lächer­lich das Ganze. Bedauerlich ist, dass Herr Magnussen mit sei­nem Versuch — mit per­sön­li­chen Angriffen vom Sachthema „Betriebsgenehmigung für still­ge­leg­te Kraftwerke” abzu­len­ken — durch­ge­kom­men ist. Die Haltung der CDU zum vor­ge­leg­ten Gutachten der Grünen hät­te mich schon inter­es­siert. Schauen wie also hin und gelan­gen wir zu der Erkenntnis: Der Einsatz per­sön­li­cher Diffamierung kann ein erfolg­rei­ches Mittel in der Politik sein. Charakterlos bleibt es den­noch.

    Den Weihnachtsgrüßen schlie­ße ich mich ger­ne an. Euch allen ein fro­hes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Allen, die den Landesblog in die­sem Jahr gegrün­det und unter­stützt haben gilt mein Dank. Ein tol­les Projekt, das die Landespolitik noch ein Tick leben­di­ger und inter­es­san­ter macht.

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  2. Gunnar

    Wieso bin ich jetzt nicht über­rascht, dass der Autor Oliver Finke ein Neoliberaler ist? Hätte man viel­leicht schon am Anfang erwäh­nen kön­nen, dann hät­te ich mir die­sen Dummfug-Artikel gleich gespart. Kann ja nur jemand von der FDP sein, der sich auf­grund von nicht son­der­lich inter­es­san­ten und schlecht for­mu­lier­ten Twitter-Postings zu pro­fi­lie­ren ver­sucht.

    Und abge­se­hen davon: „Mohammedaner”?! Wird hier jetzt die Sprache der Rassisten von PI über­nom­men?
    Anderseits: Viel kann man von einem FDPler auch nicht erwar­ten. Selbst 3% sind für die­se Gurkentruppe noch zu viel.

    Und wel­che Erkenntnis bleibt dem geneig­ten Leser des Landesblogs?

    Dass ein eigent­lich inter­es­san­tes Projekt wie die­ses für Parteipolitik dümms­ter Art miß­braucht wird.

    Reply
    1. Kirberg

      Der Artikel hier ist wirk­lich ganz mies. Komisches FDP Geseier, mit Islam- und Politiker Gebashe, von nem Autor der sich selbst pro­fi­lie­ren möch­te…

      Twitterleaks… Da hat einer weder Twitter noch Wikileaks ver­stan­den und ver­sucht sich trotz­dem damit her­vor­zu­tun.

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      1. Oliver Fink Post author

        Okay, Politiker-Gebashe könn­te man aus dem Artikel durr­chaus her­aus­le­sen. Denn nicht jeder Mensch hat das­sel­be Verständnis von Humor.

        Ich hof­fe aller­dings – und gehe davon auch aus – dass der von mir durch­aus geschätz­te Rasmus Andresen das schon rich­tig wird ein­ord­nen kön­nen. So habe ich ihn jeden­falls bis­her erlebt. Wenn nicht, wird er mir das mit Sicherheit mit­tei­len.

        Wo genau der Islam von mir in die­sem Artikel ange­grif­fen wird, erschließt sich mir aller­dings noch nicht. Bin in die­sem Punkt auf Erläuterung ehr­lich gespannt.

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        1. Gunnar

          Ahhso. Das soll­te nur Humor sein. Jaaa, dann…

          Sich über einen Typen lus­tig zu machen, der ganz offen­sicht­lich noch nicht viel Ahnung von poli­ti­scher Kommunikation hat (und der auch total zufäl­lig auch aus dem geg­ne­ri­schen poli­ti­schen Lager kommt) ist natür­lich ein ganz gro­ßer Brüller. Respekt!
          Wenn der FDP die Ideen und die Argumente aus­ge­hen, dann ver­sucht man lus­tig sein. Entschuldigung, hab kurz ver­ges­sen, dass man die FDP auch die blau-gel­be Spaßpartei nennt.

          [quote]Wo genau der Islam von mir in die­sem Artikel ange­grif­fen wird, erschließt sich mir aller­dings noch nicht. Bin in die­sem Punkt auf Erläuterung ehr­lich gespannt.[/quote]

          Nunja, wie es mit den Politik-Skills bei FDPlern aus­sieht ist ja kein Geheimnis. Fehlende Lesefähigkeiten über­ra­schen mich jetzt aber doch.
          Ich zitie­re mich mal der Einfachheit selbst: „Und abge­se­hen davon: “Mohammedaner”?! Wird hier jetzt die Sprache der Rassisten von PI über­nom­men?”

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          1. Oliver Fink Post author

            Ja, gele­sen habe ich das mit den „Mohammedanern” schon. Aber eine plum­pe Behauptung ist noch kein Argument. Darauf war­te ich also immer noch. Vielleicht kommt ja noch etwas, das die Auseinandersetzung lohnt…

          2. Gunnar

            Hätte mich auch gewun­dert, wenn von einem FDPler Einsicht kom­men wür­de.

            Was mich übri­gens auch noch maß­los ärgert ist fol­gen­der Bullshit: „…pil­gern ordent­li­che Atomkraftgegner min­des­tens ein­mal im Leben nach Gorleben.”

            Während wir auch heu­te noch mit den Spätfolgen von Tschernobyl zu kämp­fen haben, die Asse absäuft, es merk­wür­di­ger­wei­se eine Häufung von Krebserkrankungen in der Nähe von AKWs gibt und das Endlagerproblem noch nicht gelöst ist, hat der gemei­ne FDPler nix ande­res zu tun als sich über Atomkraftgegner lus­tig zu machen.

            Kommen Sie Herr Fink, machen Sie sich nütz­lich, indem Sie das Endlagerproblem lösen (und neben­bei noch Geschichte schrei­ben). Würde mich freu­en, wenn das eine Auseinandersetzung wäre zu der Sie sich her­ab­las­sen könn­ten.

          3. Oliver Fink Post author

            Tja, okay. Beim Thema „Mohammedaner” sind also die Argumente aus­ge­gan­gen. Macht ja nix.

            Also neu­es Thema: Atomkraft. Gern. Ich habe „neu­lich” schon ein­mal bei den Kollegen von Greenpeace in den Kommentaren zusam­men­ge­fasst, wie mei­ne Haltung – und die des FDP-Landesverbandes – dazu ist: Die schwarz-gel­be Atom-Front brö­ckelt

            Wenn man die Welt nicht aus­schließ­lich in Schubladen sehen wür­de, könn­te man’s ja wis­sen. Macht aber auch nix, ich erklär’s ja gern.

          4. Gunnar

            Mir gehen beim Thema „Mohammedaner” die Argumente aus, wäh­rend Herr Fink sich in vor­neh­mes Schweigen hüllt? Öhm, okay…
            Unbestritten ist, dass die­ser Ausdruck ger­ne in bestimm­ten rechts­ra­di­ka­len Moslemhasser-Kreisen benutzt wird.
            Was war also nun Ihre Motivation die­se merk­wür­di­ge Wortwahl? Unwissenheit? Provokation? Tatsächliche Abneigung gegen­über Muslimen, oder soll­te das wie­der nur ein „Witz” sein?

            Freut mich, dass wenigs­tens in einem Landesverband Einsicht bezüg­lich der Atomkraft herrscht. Was Ihr Landesverband nun aus­rich­ten kann, wenn dem­ge­gen­über eine ganz ande­re Beschlusslage der Bundespartei steht, wäre die nächs­te Frage die sich stellt.
            Wenn Ihnen das Thema tat­säch­lich am Herzen liegt, sind Sie mög­li­cher­wei­se sogar in der fal­schen Partei. Ich hab gehört auch bei den Grünen gibt es hau­fen­wei­se Besserverdienende, die sich im Kapitalismus wohl füh­len. ;)

            P.S. Frohe Weihnachten.

      2. Swen Wacker

        Was bit­te ist an dem Artikel „FDP-Geseier”? Und wenn es so wäre, dann stör­te es mich nicht — weil hier die Autoren ihre Meinung ver­tre­ten sol­len und aus ihrer poli­ti­scher Herkunft kein Geheimnis machen sol­len.
        Aus der Verwendung des Begriffs „Mohammedaner” Islam Gebashe her­lei­ten zu wol­len, ist schon ziem­lich gewagt.

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  3. Stecki

    Ich ler­ne:
    1. Wer sich Schuhe ratz-fatz anzieht, dem pas­sen sie mög­li­cher­wei­se…
    2. Getroffene Hunde bel­len.
    3. Wer Ironie nicht fin­det, kann sie auch nicht behal­ten.
    :-P

    Reply
  4. Dirk

    Ich fin­de es her­vor­ra­gend, dass hier im Landesblog der gan­ze Vorgang für alle nach­voll­zieh­bar auf­be­rei­tet wur­de. Das ist vor allem des­halb gut, weil dafür in der all­täg­li­chen Arbeit oft zu wenig Platz bleibt. Dass dabei auch für eine gehö­ri­ge Portion Ironie Platz war, macht das Ganze noch lesens­wer­ter. In die­ser Hinsicht bin ich mit Amin einer Meinung: Glückwunsch zu dem Projekt und macht so wei­ter.

    Beim ers­ten Absatz von Amins Kommentar bewun­de­re ich aller­dings das Selbstbewusstsein, mit dem er tief in die Psyche ein­zel­ner, ihm selbst nahe­zu unbe­kann­ter, Abgeordneter ein­taucht. Ohne jeden eige­nen poli­ti­schen Hintergedanken ana­ly­siert er unpar­tei­isch die Beweggründe, und ist sogar noch in der Lage, ziel­si­cher Charaktere zu bewer­ten. Respekt, ich wür­de mir das nicht zutrau­en. Ansonsten wür­de ich ver­mut­lich auf die völ­lig absur­de Idee kom­men, hin­ter Amins Kommentar wie­der­um eine poli­ti­sche Diffamierung des Abgeordneten Magnussen zu ver­mu­ten, und dar­aus Schlüsse auf den Charakter Amins zu zie­hen. Das wäre dann in der Tat gera­de­zu lächer­lich. Deshalb wün­sche ich ein­fach nur fro­he Weihnachten und guten Rutsch.

    Reply
  5. Yves

    Und was lernt uns dass? Vielleicht soll­ten eini­ge Leute, nicht nur Rassmus, genau­er dar­über nach­den­ken, ob jeder Tweet wirk­lich not­wen­dig und sinn­voll ist. Manchmal sind schnell raus­ge­schick­te 140 Zeichen eben doch nicht der Weisheit letz­ter Schluß.

    Kann die „Aufregung” eini­ger hier nicht ganz nach­voll­zie­hen. Wenn man sich mit Getwitter selbst so ein „Ei” legt, muss man eben auch mit der media­len Aufarbeitung die­ses „Ei´s” reche­nen. Auch, dass poli­ti­sche Freunde oder Mitbewerber die­ses auf­grei­fen gehört zu dem, womit zu Rechnen ist.

    Reply
    1. Swen Wacker

      Ich hal­te die Aufregerei eini­ger hier für geküns­telt. Aber auch das muss halt ab und an sein und ist okay.

      Auf der Meta-Ebene kann man an Twitter/​Tweets eine ernst­haf­te Diskussion über unser Verständnis des geschrie­be­nen Wortes fest­ma­chen. Wir nei­gen dazu, dem geschrie­be­nen Wort ein „Ewigkeitsattribut” anzu­hän­gen: Es muss auch in acht Wochen noch sinn­haf­ten Bestand haben kön­nen. Tweets sind jedoch häu­fig genug eher gespro­che­ne als nie­der­ge­schrie­be­ne Worte. Lesen wir heu­te, was Rasmus damals „sag­te”, spü­ren wir ein Gefühl des Banalen, denn wir erwar­ten unbe­wusst bei geschrie­be­nen Wort eine wei­te­ren Akt der Verdichtung oder Schlußfolgenziehung, die das Live-Wort (noch) nicht haben kann.

      Ein ande­rer Aspekt: Ich ken­ne zwei Mütter, deren (voll­jäh­ri­ge) Kinder bei der Demo dabei waren und die die Twitterei von Rasmus und ande­ren aus den Kernzone der Demonstration viel Sicherheit gab. Denn es ver­mit­tel­te ihnen das Gefühl auch wäh­rend der Nacht „dabei sein zu kön­nen” und so weni­ger Sorgen um das Wohl ihrer Kinder haben zu müs­sen. Allein des­halb war (für die bei­den) sei­ne Twittern wich­tig.
      Nur eins fällt mir nicht ein: Tweets, die in sol­chen Kontexten get­wit­tert wer­den, die glei­che Bedeutungstiefe wie einem nach­her ver­fass­ten Bericht zu geben.
      Deshalb ist Oliver Artikel in mei­nen Augen auch lus­tig. Eine Landtags-Kollege von Rasmus nimmt die Tweets sehr ernst. Rasmus nimmt die Kritik sehr ernst. In einer gewis­sen Hinsicht ist es des­halb auch fol­ge­rich­tig, dass nun man­che Leser Olivers Artikel sehr ernst neh­men :-)

      Reply
      1. Yves

        Ich bezweif­le ja nicht, dass die Twitterei ein geeign­tes Kommunikationsmittel sein kann. Dennoch muss man eben nicht jede Gdeankenregung in die Weiten des WWW und der mobi­len Kommunikation bla­sen. Wie gesagt, bezog das gar nicht nur auf Rassmus. Es gibt Abgeordnete die mehr Blech in die Gegend rot­zen. :-)

        Reply
  6. Enrico Kreft

    Als Kolumne wit­zig zu lesen. Darf auch mal sein. Nicht immer gleich fies schimp­fen…

    Das span­nends­te ist für mich zu klä­ren, ob der Landtagsabgeordnete Presse- und Abgeordnetenausweis besitzt. Ist es Andresens Presseausweis, mit dem er ver­such­te zu den Gleisen zu kom­men?

    Reply
  7. Stefan Karstens

    Tja, ist schon blöd, wenn man sich nach eini­gen Wochen nicht mehr an sei­ne Twitter-Meldungen erin­nern kann und mit Anlauf in das gewetz­te Messer der Konservativen hin­ein­läuft.

    Mein Senf zum Sachverhalt:
    Es war wun­der­bar mög­lich, mit einem ande­ren Landtagsabgeordneten zusam­men an die Schienen zu kom­men. Hierfür war weder ein Abgeordneten- noch ein Presseausweis not­wen­dig. Allerdings han­del­te es sich bei uns auch nicht um den grü­nen „Demo-TÜV”…

    Allen ein fro­hes Fest & erhol­sa­me Tage!

    Reply
  8. rasmus andresen

    Mir gefällt Olivers Artikel sehr gut. Ich habe ihm das per­sön­lich auch geschrie­ben. Ich muss­te herz­haft lachen, da steckt viel Wahres über Politik im Allgemeinen und die Kieler Landespolitik drin.

    Meine Reaktion auf Jens Magnussens Pressemitteilung muss­te sein, da er mir Sachen vor­warf, die ich so nicht ste­hen las­sen konn­te. Auf sei­ne zwei­te PE haben wir nicht mehr reagiert, eben weil es uns zu lächer­lich wur­de. Für uns Grüne stand und steht die inhalt­li­che Auseinandersetzung um das AKW Brunsbüttel im Vordergrund.

    Ob jeder Tweet von mir oder ande­ren Landespolitikern gleich not­wen­dig und intel­li­gent ist, dar­über lässt sich treff­lich strei­ten. Ich habe, ähn­lich wie Sven W. es schreibt, viel posi­ti­ve Resonanz über mei­ne Tweets aus dem Wendland bekom­men. Deswegen habe ich es so inten­siv getan. Ich pro­bie­re stets poli­tisch zu twit­tern und nicht über mein Abendessen oder Ähnliches, wie es auch eini­ge machen..

    Das gute an Twitter ist kei­ner muss es lesen, das gilt für Tweets von Politikern wie aber auch von ALLEN Anderen.

    Der Landesblog gefällt mir per­sön­lich sehr gut und ich kann Oliver und Andere nur dar­in bestär­ken die­se tol­le ehren­amt­li­che fort­zu­set­zen.

    Frohe Weihnachten

    PS: Enrico, dei­ne Frage lässt sich ein­fach beant­wor­ten. Der Presseausweis gehör­te zu einer ande­ren Person, der für ein Onlinemedium im Wendland berich­tet hat, mit ihm zusam­men war ich im beschrie­be­nen Moment im Wendland unter­wegs. Aber auch hier hat Twitter mit 140 Zeichen nicht alles wie­der­ge­ben kön­nen. Auch habe ich auch noch wesent­lich ande­re Tweets aus dem Wendland ver­fasst, die hat weder Jens Magnussen noch Oliver zitiert.

    Reply
    1. Oliver Fink Post author

      Ich freue mich, dass Du so sou­ve­rän damit umgehst, dass ich Dich ein wenig hoch­ge­nom­men habe, Rasmus. Du hast in der Tat noch viel mehr aus dem Wendland get­wit­tert und ich habe es sowohl mit Interesse als auch teil­wei­se mit Amüsement gele­sen. Man kann dem Text durch­aus auch ent­neh­men, dass ich nicht alle Tweets von Dir hier wie­der­ge­ge­ben habe. Dafür waren es ein­fach zu vie­le.

      Danke auch für die­se Rückmeldung – und die per­sön­li­che.

      Reply
      1. Stefan Karstens

        Möchte hier mal Rasmus Kompliement bestär­ken: Du bist einer der weni­gen Liberalen, bei denen ich nicht sofort einen Lachkrampf oder Erbrechen bekom­me, son­dern gespannt nach­le­se. Ist als Kompliement gedacht!

        Frohe Weihnachten Dir & Deiner Familie!

        Reply
  9. rasmus andresen

    Stefan, nicht dass es noch wich­tig wäre, aber Jens Magnussen hat ver­kürzt zitiert. Und wenn du zusam­men mit Björn (??) frü­her zum Schottern gezo­gen bist, dann tei­le das doch bit­te Jens Magnussen mit :)

    Reply
    1. Stefan Karstens

      Rasmus, natür­lich hat der Abg. Magnussen ver­kürzt zitiert. Trotzdem war es nicht gänz­lich durch­dacht, mit genau dem von Dir geleis­te­ten Wortlaut auf sei­ne PE zu reagie­ren. Oder? ;-)

      Wenn ich Jens Magnussen mit­tei­len wür­de was Björn, ich und ande­re im Wendland ver­an­stal­tet haben könn­te er nie wie­der ruhig schla­fen.….

      Auf ein span­nen­des 2011, und:

      Tiocfaidh ár lá!

      Reply

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