Vattenfall: Der Ärger nimmt kein Ende

Von | 29. Dezember 2010

Der Ärger für den Energieversorger Vattenfall nimmt kein Ende. Jetzt droht ein Streik des Wachdienstes.

Seit Monaten ste­hen die Atommeiler Krümmel und Brunsbüttel wegen Störungen still. Krümmel war dabei im Sommer 2009 nach einer fast zwei­jäh­ri­gen Zwangspause letzt­ma­lig nur knapp zwei Wochen am Netz, ehe die nächs­te Panne auch die nächs­te Betriebsunterbrechung bedeu­te­te.

Vattenfall bekam die Probleme im Kraftwerk augen­schein­lich nicht in den Griff und der abso­lu­te Tiefpunkt schien erreicht, als die Atomaufsicht in Kiel die Zustimmung zur Berufung der neu­en Kraftwerksleiterin ver­wei­ger­te, nach­dem die­se die nöti­ge Fachkunde im Praxistest nicht nach­wei­sen konn­te. Inzwischen scheint es so, als wol­le Vattenfall die Betriebsverantwortung mög­li­cher­wei­se an den Miteigentümer E.ON abge­ben.

Angeblich soll­te Vattenfall geplant haben, das Kraftwerk Krümmel am 17. Januar wie­der hoch­zu­fah­ren. Die Gewerkschaft ver.di hat­te aber bereits ange­kün­digt, dass an die­sem Tag die rund 100 Mitarbeiter des Wachdienstes in den Streik tre­ten wür­den, sofern bis dahin kei­ne Einigung über einen Tarifvertrag erzielt wor­den sei. Heute nun infor­miert ver.di, dass die ers­te Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen ergeb­nis­los abge­bro­chen wer­den muss­te. Verhandlungsführer Dieter Altmann macht dabei deut­lich, dass er den geplan­ten Wiederanlauftermin für frag­wür­dig hal­te und ver­weist auf das Ende der Friedenspflicht zum Jahresende.

Von mög­li­chen Arbeitskämpfen wären neben Krümmel (100 Arbeitnehmer im Wachdienst) auch die Kraftwerke in Brunsbüttel (100) und Brokdorf (130) sowie das Helmholtz-Zentrum in Geesthacht (30) betrof­fen.

2 Gedanken zu “Vattenfall: Der Ärger nimmt kein Ende”:

  1. theObserver

    Danke für den Hinweis zum Ende der Friedenspflicht. Das Statement von Ver.di ist vom 7. Dezember, nach allem, was ich raus­fin­den konn­te.

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  2. Oliver Fink

    Wenn man die ver­link­te Webseite von ver.di ansieht, dann steht da in der Tat, dass die letz­te Änderung am 8. Dezember vor­ge­nom­men wur­de. Wundersamerweise ist die ent­spre­chen­de eMail dazu tat­säch­lich ges­tern über den Presseverteiler gekom­men. Ich hat­te bei mei­ner Recherche auch Presseberichte so um den 9. Dezember her­um gefun­den, die mei­ner Erinnerung nach alle kei­nen Verweis auf das Scheitern der ers­ten Verhandlungsrunde ent­hiel­ten. Insgesamt alles sehr komisch. Danke aber für den Hinweis…

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