Lesen, Schreiben und Rechnen sind die klassischen Kulturtechniken. Ohne ihre Beherrschung geht faktisch nichts, privat wie beruflich.
Es wird schon seit Jahren darauf verwiesen, dass die Beherrschung (im Sinne von Kundigkeit, Kritikfähigkeit, Gestaltungswillen und Nutzbarkeit) der klassischen Instrumente wie Nachschlagewerke, Bibliotheken, Tabellen allein nicht mehr ausreicht, um mit diesen basalen Kulturtechniken sinnhaft und sinnvoll Erfolge zu erzielen. Ohne die Kompetenz, auch mit modernen Medien aus dem Bereich der Kommunikations- und Informationstechnik umgehen zu können, verkümmert man irgendwo im 20. Jahrhundert. Ihre Beherrschung ist längst nicht mehr etwas, mit dem man sich einen zusätzlichen Vorteil erarbeiten könnte. Nein, Medienkompetenz ist in Zeiten des Internets (in der Forschung schon von 13 Jahren) begrifflich erweitert worden. Sie ist heute fundamental, grundlegend — und eine lebenslange Lernaufgabe.
Vor gut einem Jahr hat die SPD-Fraktion im Kieler Landtag eine Große Anfrage zur Medienkompetenz in der Informationsgesellschaft gestellt, die die Landesregierung Mitte September 2010 beantwortete. Der Landtag diskutierte den Bericht in seiner Novembertagung.
Auch das Landesblog hat das Thema beschäftigt. Genau genommen sogar ständig: Bloggen ist ja in gewisser Hinsicht angewandte Medienkompetenz. Melanie Richter hat ihre Eindrücke vom ersten Medienkompetenztag Schleswig-Holstein geschildert.
Der Bildungsausschuss hat kurz vor Weihnachten beschlossen, eine (mündliche, zum Teil wohl auch nur schriftliche) Anhörung zur Medienkompetenz in der Informationsgesellschaft durchzuführen. CDU, FDP, Grüne, Linke, SPD und SSW haben diejenigen benannt, die angehört werden sollen. Die Anhörung wird wohl Anfang März stattfinden. Wir werden darüber berichten.