Der wöchentliche Blick in den Kalender des Landesblog.
Die Osterferien haben Schleswig-Holsteins Politikszene fest im Griff. Termine gibt es nur in homöopathischen Dosen.
Der Landtag, die Landtagsfraktionen und die Landesverbände der Parteien haben durch die Bank nichts an Terminen zu bieten.
Aus dem Kabinett hat nur Innenminister Klaus Schlie öffentlichkeitswirksame Termine gemeldet. Er wird am Mittwoch in Glückstadt ein Grußwort anlässlich der Einweihung der umgestalteten Promenade um den Binnenhafen halten. (Ich werde hier mangels eigener Kompetenz nicht den Sprachpapst herauskehren — aber wenn ich schon mal eine sprachgeschmackliche Meinung habe, dann will ich die gern mal loswerden: „Einweihung“ ist ein Wort, das außerhalb der Kirche nichts verloren hat. Es gibt so viele Verben, die man so prima substantivieren kann — ich werfe mal begründen, der Öffentlichkeit übergeben, einrichten, enthüllen, eröffnen, etablieren, in Betrieb nehmen oder setzen, ins Leben rufen, seiner Bestimmung übergeben, zugänglich machen und ganz zur Not meinethalben auch noch aus der Taufe heben auf den Markt -, dass selbst in der nachösterlichen Woche kein Bedarf an Einweihungen besteht. Den Rest des Jahres eh nicht. Bitte.)
Kantinen sind nicht nur zum Essen, dabei reden und gesehen werden da, sondern auch zum anschauen. Wer gern „Fotos aus dem Naturpark Hüttener Berge“ anschaut, kann ab Donnerstag in die Behördenkantine des Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume gehen. Staatssekretär Ernst-Wilhelm Rabius eröffnet nachmittags (also nach dem Essen) die Ausstellung,
Freitag kann man Minister Schlie dann in Ahrensbök treffen, wo er an den Feiern zum 150-jährigen Bestehens des MTV Ahrensbök teilnimmt.
Die Kulturbeauftragte Caroline Schwarz zieht es abends in die Niederdeutsche Bühne Kiel, die ihr 90-jähriges Bestehen feiert.
Der Samstag beschert uns den Kieler Innenminister im Doppelpack. Vormittags redet er in Groß Grönau an der Landesfeuerwehrversammlung 2011, nachmittags hält er ein Grußwort auf der der Tischtennis-Gala „Sportler für Organspende“ in Mölln.
In der DDR war der 1. Mai „Internationaler Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus“, in Nordrhein-Westfalen heißt er „Tag des Bekenntnisses zu Freiheit und Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöhnung und Menschenwürde“, in Schleswig-Holstein schlicht 1. Mai. Der DGB nennt ihn am heutigen Sonntag „Tag der Arbeit“ und begeht ihn in Schleswig-Holstein in diesem Jahr in Eckernförde, Flensburg, Heide, Heikendorf, Husum, Itzehoe, Kappeln, Kiel, Lägersdorf, Lübeck, Neumünster, Rendsburg und Schönberg. Vertreter der Regierung reden in Schleswig-Holstein nirgendwo. Von der Parteien ist Ralf Stegner in seiner Eigenschaft als Landesvorsitzender der SPD in Neumünster auf dem Podium.