Neue Umfrage: SPD und CDU Kopf an Kopf - FDP desaströs

Von | 5. März 2012

Das Hamburger Abendblatt berich­tet (Edit: die Kieler Nachrichten eben­falls) heu­te (5. März) über eine nicht ver­öf­fent­lich­te Wahlumfrage des CDU-Landesverbandes. Danach legen CDU und SPD zu und lie­gen gleich­auf mit 35 Prozent. Die Grünen ver­lie­ren und lie­gen bei 13 Prozent. Die FDP stürzt wei­ter ab (2 Prozent) und erhält damit nur halb­so­viel Stimmen wie der SSW (4 Prozent). Die Piraten schaf­fen mit 5 Prozent den Einzug, den die Linken mit 3 Prozent klar ver­feh­len. Über die Anzahl der Befragten ist mir nichts bekannt. Deshalb ist es auch schwie­rig, sie zu bewer­ten. Man kann aber wohl davon aus­ge­hen, dass die Umfrage Hand und Fuß hat.

Vor dem Hintergrund die­ser Zahlen wird es schwie­rig, den Anspruch der CDU, ohne sie dür­fe eine Regierungsbildung nicht mög­lich sein, mit wahr­schein­li­chem Leben zu erfül­len. Dazu müss­te sie der SPD und den Grüne näm­li­ches eini­ges an Stimmen abluch­sen. Und zudem müss­ten die Linken in den Landtag kom­men. Wenn CDU und Linke näm­lich rein rech­ne­risch über eine Mehrheit der Sitze ver­füg­ten und die SPD sich dar­an erin­ner­te, dass ihr Spitzenkandidat Albig (in Abgrenzung zu Stegner) im inner­par­tei­li­chen SPD-Wahlkampf eine Zusammenarbeit mit den Linken kate­go­risch abge­lehnt hat­te — dann, und nur dann, wäre es nicht mög­lich, gegen die CDU zu regie­ren. Das Spiel kann man auch mit den Kombinationen „Piraten und/​oder FDP kom­men in den Landtag” (gern auch mit der Variante „Piraten wol­len Fundamentalopposition”) durch­spie­len — wahr­schein­li­cher wird es dadurch aber nicht.

Hier die aktua­li­sier­te Tabelle der Umfragen. Quelle der Zahlenwerte frü­he­rer Umfragen (vor 2012)  ist Wahlrecht.de. Und noch ein Hinweis: Die Tabelle wird auch nach dem Erscheinen des Artikel regel­mä­ßig aktua­li­siert.

Institut


Auftrag-geber


Befragte


Zeitraum


Datum


CDU


SPD


Grüne


FDP


Linke


SSW


Piraten


ande­re


FG WahlenZDFca. 1.00023.04. — 26.04.27.04.1231%31%12,5%7%2,5%4%9%3%
Infratest dimapNDRca. 1.00024.04. — 26.04.26.04.1230%32%13%6%2,5%4,5%9%3%
Infratest dimapNDRca. 1.00012.04. — 17.04.19.04.1231%32%13%5%2%4%10%3%
Infratest dimapNDRca. 1.00010.04. — 11.04.12.04.1232%32%12%4%3%4%11%2%
Infratest dimapNDRca. 1.00029.03. 201229.03.1234%32%15%4%4%4%5%2%
Infratest dimapFDP Bundes-ver­bandca. 1.000
09.03. – 13.0316.03.1234%33%15%4%3%4%5%2%
ForsaCDU Landes-ver­band?01.03. 2012?n. v. (Quellen: HA, KN)35%35%13%2%3%4%5%3%
Infratest dimapNDR1.00013.02 — 16.02.17.02.1233%33%16%3%3%3%5%4%
EmnidFDP Bundes-ver­band1.00017.01. – 19.01.20.01.1234%32%15%4%3%3%7%2%
Forsash:z1.00215.11. – 17.11.18.11.1133%32%17%3%3%3%6%3%
Infratest dimapNDR1.00026.09. – 27.09.28.09.1130%34%21%3%2%3%4%3%
Landtags-Wahl 200927.09.0931,5%25,4%12,4%14,9%6,0%4,3%1,8%3,5%

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Von:

Swen Wacker, 49, im Herzen Kieler, wohnt in Lüneburg, arbeitet in Hamburg.

8 Gedanken zu “Neue Umfrage: SPD und CDU Kopf an Kopf - FDP desaströs”:

  1. Ulf Kämpfer

    Laut KN hat die Umfrage Piraten bei 5 und die Linke bei 3 Prozent.

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  2. Stefan Karstens

    In einem gebe ich Kai Dolgner recht: Umfragen erset­zen kei­ne Wahlergebnisse. Allen die schon Planspiele über einen Landtag ohne DIE LINKE machen sei in Erinnerung geru­fen, dass es für mei­ne Partei bei Landtagswahlen schon Ergebnisse deut­lich über 5% gab — trotz 3%-Umfragewerte nur 20 Tage vor dem Wahltag. Im Endspurt sind wir immer gut, macht euch kei­ne Hoffnungen. Denn: Ob nun CDU oder SPD das Land regie­ren ist letzt­lich egal, weil ohne bemerk­ba­ren poli­ti­schen Unterschied aus­tausch­bar.

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    1. miller

      Einen bemerk­ba­ren poli­ti­schen Unterschied wird es defi­ni­tiv geben. Die SPD wür­de nach einer Wahlperiode einen Schuldenstaat hin­ter­las­sen, der auf Griechenland-Niveau lie­gen wür­de. Die grü­ne Beteiligung an der Koalition füh­re dazu, dass auch die für unser Land wich­ti­gen Infrastrukturprojekte nicht umge­setzt wer­den kön­nen.

      Wer wei­ter­hin Fortschritt für unser Land will wählt am 6. Mai CDU!

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      1. Swen Wacker

        Die Schuldenbremse steht in der Landesverfassung, eine Verfassungsändernde Mehrheit ist nicht erkenn­bar. Wie soll also eine Regierung einen Schuldenstaat hin­ter­las­sen kön­nen?

        Ich lese gera­de die Parteiprogramme der Parteien, weil ich dar­über nach­den­ke, ob es loh­nens­wert sein könn­te, sie im Landesblog in einer ver­glei­chen­den Übersicht dar­zu­stel­len. Ich habe des­halb die Äußerungen der Grünen zu Themen wie FBQ oder A20 west­lich der A21 recht gut im Kopf: Mein Eindruck ist, dass die Grünen ihre Position ange­sichts mög­li­cher Regierungspartner mit sehr viel Realismus for­mu­liert haben. Das liegt auch sicher dar­an, dass Projekte wie FQ oder A20 Bundesangelegenheiten, die man als Land nicht wirk­lich ver­hin­dern kann. Das wird sicher auch einer der Gründe sein, war­um Herr de Jager sich eine Koalition mit den Grünen vor­stel­len kann.

        Ich den­ke, wir müs­sen in unse­ren Köpfen mit den Vorurteilen gegen­über den ein­zel­nen Parteien auf­räu­men. Unser bis­her geleb­ten Bilder stim­men da ein­fach nicht mehr.

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      2. spidy

        GÄÄÄHHNN !! -
        Im Norden nichts Neues; wenn der CDU gar nichts mehr ein­fällt (und sie kei­ner­lei ‚Erfolgs’bilanz vor­zu­wei­sen hat), ver­sucht sie es mit ver­leum­de­ri­scher Panikmache und Angstmacherei. Für wie dumm hal­tet ihr die Wähler eigent­lich?!
        „Demokratie braucht Wechsel” — das war mal ein unum­stöß­li­cher Pfeiler unse­res Gesellschaftssystems, sogar für die CDU. Wie kommt es nur, dass eine Menge CDU-Mitglieder davon heu­te nichts mehr wis­sen möch­ten?!

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    2. Swen Wacker

      Natürlich kann es noch zu Bewegungen kom­men (es sind ja immer­hin noch zwei Monate bis zur Landtagswahl) und es kann sowohl den Linken als auch der FDP noch gelin­gen, ver­lo­re­nes Wählerpotential zurück­zu­ge­win­nen.
      Dies wird aber in ers­ter Linie durch lan­des­po­li­ti­sche Ereignisse bzw. durch den Wahlkampfverlauf hier in SH bestimmt wer­den. Das jeden­falls legt in mei­nen Augen die NDR-Umfrage nahe. Hier ist erkenn­bar, dass die Wähler schon sehr deut­lich zwi­schen Bundespolitik und Präferenz im Lande ent­schei­den — nicht anders kann ich mir die Unterschiede zu den Bundesumfragen und die Gewichtung bei den als rele­vant ein­ge­stuf­ten Themen erklä­ren.
      Ein „im Endspurt sind wir immer gut” setzt des­halb eine erkenn­ba­res lan­des­po­li­ti­sches Konzept vor­aus — sonst wäre es allein ein auf „das war schon immer so” begrün­de­tes Prinzip Hoffnung.
      Bei der FDP ver­sucht man das anschei­nend mit einem Schwerpunkt aus per­so­nen­zen­trier­ten Wahlkampf und Themen, die man als „libe­ra­le Themen aus SH” iden­ti­fi­ziert haben will. Man wird sehen, ob man mit die­sen Themen die Bürde der Klugschen Schulpolitik auf­wie­gen kann.
      Bei den Linken kann ich das augen­blick­lich noch nicht erken­nen. Ihnen ist es, so ist mein Eindruck, in der nun ablau­fen­den Legislaturperiode nicht gelun­gen, ihre Politik zu per­so­ni­fi­zie­ren. Ich ver­bin­de mit der Linken kein bekann­tes Gesicht. Auch bei den Themenwahl war kein glück­li­ches Händchen dabei. Zwar wur­den alle Themen, die typi­scher­wei­se als „links” bezeich­net wer­den, regel­mä­ßig mit par­la­men­ta­ri­schen Aktivitäten bedacht — aber sie erreich­ten nie eine grö­ße­re Öffentlichkeit über die enge­re Gruppe der Parteifreunde hin­aus. Wenn ich in mei­nem Bekanntenkreis fra­ge, wel­ches Thema sie in SH mit den Linken ver­bin­den, kommt regel­mä­ßig ein Schulterzucken. Es bleibt als das lin­ke Stammwählerpotential. Das ist aber mini­miert durch den Spagat, den die SPD mit dem Duo Stegner-Albig hin­be­kommt.
      Wir wer­den sehen.

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