Torsten Albig hat es gestern (13.06.2012) in seiner Regierungserklärung gesagt:
Deshalb lehnen wir unmissverständlich CCS und Fracking ab. Bis zu einem bundeseinheitlichen Verbot wird ein Landesgesetz beides verhindern.
Lars Harms vom SSW hat es gestern im Landtag auch gesagt:
Ebenso sprechen wir uns deutlich gegen die CCS-Technik im Land aus. Und wir werden entsprechende Initiativen auf Bundesebene unterstützen und gegebenenfalls ergreifen, um CCS in Deutschland sowie in der Ausschließlichen Wirtschaftszone auszuschließen. Solange dies noch nicht der Fall ist, werden wir aber das tun, was wir hier schnell vor Ort tun können. Wir werden CCS in Schleswig-Holstein per Landesgesetz verbieten.
Und überhaupt hat der Landtag 2009 schon mal einstimmig beschlossen, das CCS-Gesetz im Bundesrat abzulehnen.
Mecklenburg-Vorpommern hat seit dem 30. Mai ein Kohlendioxid-Speicherungsausschlussgesetz, dessen kompliziertester Teil die Überschrift ist.
§ 1 bestimmt:
Auf dem Hoheitsgebiet von Mecklenburg-Vorpommern einschließlich des Küstenmeeres innerhalb der 12-Seemeilenzone wird die geologische Speicherung von Kohlendioxid ausgeschlossen.
177 Zeichen, das ist etwas zu lang für einen Tweet (140 Zeichen) und nur unwesentlich zu lang für eine SMS (160 Zeichen). Da soll noch mal einer sagen, Gesetze würde man nicht so schreiben können, dass sie jeder lesen oder verstehen könnte.
Das hört sich nicht wirklich schwierig an.
In § 2 wird in einer Ziffer erklärt, was die geologische Speicherung von Kohlendioxid ist (nämlich „die Injektion und damit einhergehende Speicherung von Kohlendioxidströmen in unterirdischen geologischen Formationen“) – und in zwei weiteren Ziffern die Erklärung erklärt. Die Erklärung der Erklärung muss glücklicherweise nicht noch mal erklärt werden.
Das hört sich immer noch nicht wirklich schwierig an.
CCS (Carbon Dioxide Capture and Storage) hat das Ziel, das in der Atmosphäre als Treibhausgas wirkende C02, das zum Beispiel in Kohlekraftwerken entsteht, in unter der Erde liegende Gesteinsschichten zu verpressen. Dagegen wendet sich in Schleswig-Holstein eine breite Protestbewegung. Rüdiger Kohls beschrieb Anfang 2011 im Landesblog die Situation in Schleswig-Holstein.