Mehrfach hatte Swen Wacker bereits über das Problem nicht barrierefreier PDFs geschrieben. Ich will das jetzt nicht alles wiederholen, aber das Energiewendeministerium hat gerade ein neues Portal zur Energiewende gestartet. Und da hat man wieder die gleiche clevere Lösung gefunden, wie überall auf schleswig-holstein.de: Man hat einfach alle PDFs mit dem Hinweis „Datei ist nicht barrierefrei” versehen.
Ich bin kein Jurist, aber ich glaube, man kann hier von Vorsatz sprechen. Immerhin handelt es sich bei — soweit ich das überschauen konnte — allen PDFs um direkte Veröffentlichungen des Ministeriums. Und das Ministerium ist sich offensichtlich bewusst, dass sie nicht barrierefrei sind. Zum großen Teil sind die PDFs nur Presseinformationen, bei denen man sich fragt, warum die überhaupt ausschließlich als PDF angeboten werden. Das sind nur blanke Texte mit dem Landeswappen oben drauf.
Darüberhinaus ist es durchaus möglich auch PDFs barrierefrei zu gestalten. „Einfach für Alle” hat bereits vor 10 Jahren beschrieben, wie man das erreichen kann. Vielleicht kann man sich im Energiewendeministerium darüber noch einmal Gedanken machen. Immerhin ist sind PDFs schon für den gemeinen Smartphone-Nutzer nervig.
(Artikel nicht gut geschrieben)
Barrierefreie Internetangebote? Das haben wir in unserer Angentur schon vor 10 Jahren versucht, im öffentlichen Web des Landes SH und in den Köpfen der Verantwortlichen zu „installieren”. Mehr als ein extern gehostetes Internetangebot für den Beauftragten für Menschen mit Behinderungen des Landes Schleswig-Holstein ist dabei nicht herausgekommen (ein lieber Gruß an Uli Hase!). Und dabei ist es in diesem schwer „innovationsfreundlichen” Verwaltungsaufbau auch geblieben! Traurig!
Ein sehr gelungener Beitrag, wie ich finde!
Schön Gruß zurück Andreas.
Ich hoffe, dass sich die Verantwortlichen gegenüber dem Landesbeauftragten dazu erklären, denn das verstößt nach meiner Auffassung gegen den § 12 des Landesbehindertengleichstellungsgesetzes.
Andreas, der Landesbeauftragte konnte über fünf Jahren hinweg innerhalb der Landesregierung schon für mehr barrierefreies Bewusstsein bei den Verantwortlichen sorgen. Aber nun ist er beim Landtag angesiedelt und da fängt diese Bewusstseinsbildung von vorne an. Der letzte Relaunch des Landtags wurde trotz freundlichen Bittens und dem Hinweis auf den oben genannten Rechtsverstoß nicht barrierefrei eingerichtet.
Mein Resumee: die zu bohrenden Bretter waren und bleiben dick!
Die Landesregierung nutzt als Redaktionssystem eine technische Entwicklung des Bundes, das speziell für die Umsetzung der Anforderungen der Barrierefreiheit angepasst wurde. Die hier angesprochenen Medien-Informationen liegen immer als HTML-Seite und damit in einer barrierefreien Fassung vor. Die PDF-Dateien sind nur ein zusätzliches Angebot zum „Mitnehmen”.
Das liebe Pressestelle MELUR ist ebenfalls eine gute Nachricht und hilft den Blick zu weiten auf das gesamte System. Vielen Dank für die Aufklärung und weiterhin gute Wünsche für barrierefreie Gestaltung!
Vielen Dank für die Antwort, liebe Pressestelle. Im „Mediencenter” bei den Pressemitteilungen mag das stimmen, dass die PDFs nur ein zusätzlicher Service sind.
Aber auf dieser Seite http://kfrng.de/zu31z zum Beispiel gibt es keinerlei barrierefreier Informationen. Auf einer anderen Seite http://kfrng.de/0zg7x sind viele zusätzliche Informationen nur als PDF erhältlich.
Es gibt auch keinen Grund dafür, dass keines der PDFs barrierefrei sein soll.
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