Zweizeilenpolitik zum Wochenausklang Kw 16/16

Von | 24. April 2016

Bis 70 arbei­ten? Wolfgang Dudda meint JA, aber nur, wenn Firmen ihre ältes­ten Mitarbeiter auf die wich­tigs­ten Posten set­zen — so wie Merkel es mit Schäuble gemacht habe. Das und wei­te­re Statements zu erns­ten Themen hier bei uns.

Sonntagsausgabe der Nordlinks — Folge 46

Mit Zitaten aus Pressemitteilungen, Reden und ande­ren offi­zi­el­len Verlautbarungen Schleswig- hol­stei­ni­scher Parteien und Verbände — Zweizeilenpolitik der zurück­ge­leg­ten Woche

Anhebung des Renteneintrittsalters

Erst an dem Tag, an dem pri­va­te Arbeitgeber ihre ältes­ten Mitarbeiter auf die wich­tigs­ten Posten set­zen – so wie es Merkel mit Schäuble gemacht hat –, erst dann kön­nen wir über das Rentenmodell von Schäuble dis­ku­tie­ren.

WOLFGANG DUDDA, sozi­al­po­li­ti­scher Sprecher der Piratenfraktion, in einer Pressemitteilung zur Forderung von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre anzu­he­ben.

Abbau von Handelshemmnissen

Ich freue mich sehr, dass sich die fünf nord­deut­schen Ministerpräsidenten bei ihrem dies­jäh­ri­gen Treffen mit dem Unternehmerkuratorium Nord geschlos­sen und klar für ein umfas­sen­des Freihandelsabkommen mit den USA aus­ge­spro­chen haben.

FRITZ HORST MELSHEIMER, IHK Nord-Vorsitzender, for­dert anläss­lich des Besuchs von US-Präsident Obama in einer Pressemitteilung die Abschaffung des „Jones Act“ aus den 1920er Jahren zum Nutzen für die mari­ti­me Wirtschaft.

Schuldenabbau und Konsolidierung
Es wird lang­sam eng für Schleswig-Holstein. Bis 2020 muss die Landesregierung Ausgaben in Höhe von 690 Mio. € bzw. 420 Mio. € strei­chen — oder auf noch bes­se­re Einnahmen in den nächs­ten Jahren hof­fen. Beides erscheint nicht wirk­lich rea­lis­tisch.
GABY SCHÄFER, Präsidentin des Landesrechnungshofes, nimmt in einer Pressemitteilung Stellung zum Abbau des struk­tu­rel­len Finanzierungsdefizits im Landeshaushalt.
Kooperation bei der Flüchtlingshilfe
Klar ist bei­den Fraktionen, dass die frei­wil­li­ge Ausreise immer prio­ri­tär ist – und zudem güns­ti­ger für den Staat. Die Hamburger Innenbehörde hat dem Kieler Innenministerium auch eine Mitnutzung des in Planung befind­li­chen Hamburger Ausreisegewahrsams am Flughafen Fuhlsbüttel ange­bo­ten.
RALF STEGNER und ANDREAS DRESSEL, Fraktionschefs der SPD im Kieler Landtag sowie der Bürgerschaft in Hamburg, zie­hen nach ihrem Treffen in einer gemein­sa­men Presseerklärung eine posi­ti­ve Bilanz. Schleswig-Holstein bie­tet Hamburg 1.500 Plätze im Rahmen der Erstaufnahme von Flüchtlingen in Bad Segeberg an.
 Open Data als Treiber gesellschaftlichen Wandels
Unsere Anfragen ans Land haben gezeigt, dass Schleswig-Holstein bis­her Geodaten wie Wassertemperaturen, Standorte von Jugendherbergen und eini­ge Haushaltsdaten als Open Data anbie­tet. Eine Koordinierungsstelle, Vereinbarungen mit Land oder Kommunen sowie wei­te­re wesent­li­chen Daten zum gemein­wirt­schaft­li­chen Nutzen blei­ben dage­gen wei­ter­hin aus. Open Data fin­det in Schleswig-Holstein fak­tisch nicht statt.
SVEN KRUMBECK, medi­en­po­li­ti­scher Sprecher der Piratenfraktion, weist in einer Pressemitteilung auf eine aktu­el­le Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung hin, die belegt, dass offe­ne Verwaltungsdaten in Deutschland einen volks­wirt­schaft­li­chen Mehrwert von 43.1 Mrd. Eur. p.a. erzeu­gen und 20.000 Arbeitsplätze schaf­fen kön­nen.
Land fördert Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung
Die ÜLU ist ein wich­ti­ger Beitrag zur Sicherung der Qualität in der dua­len Berufsausbildung im Handwerk in Schleswig-Holstein. Und sie garan­tiert, dass auch die jun­gen Menschen, die in einem sehr klei­nen Betrieb aus­ge­bil­det wer­den, alles das ler­nen, was sie für ihren zukünf­ti­gen Handwerksberuf brau­chen.
BRITTA ERNST, SPD-Bildungsministerin, in einer Pressemitteilung der Handwerkskammer Schleswig-Holstein zum Beschluss des Kabinetts, die Förderung der ÜLU in den Jahren 2016 bis 2010 mit einem Gesamtbetrag in Höhe von 17,15 Millionen Euro fort­zu­set­zen.
Kontrolle über die Landespolizei
Der „ech­te Norden“ braucht kei­nen Polizeibeauftragten. Wir hal­ten die Einführung für recht­lich frag­wür­dig und poli­tisch unsin­nig. Die Ansiedelung bei der Bürgerbeauftragten macht die Sache nicht bes­ser.
MANFRED BÖRNER, GdP-Landesvorsitzender, ver­wies nach sei­ner Anhörung vor dem Innen- und Rechtsausschuss in einer Pressemitteilung dar­auf­hin, dass „die Instrumente des öffent­li­chen Petitions-, Straf-, Dienst- und Disziplinarrechtes voll­kom­men aus­rei­chend” sei­en.
CDU, SPD, Grüne und SSW lehnen Streichung eines Kirchenprivilegs ab
Es ist nicht nach­voll­zieh­bar, dass der Steuerzahler für die Gerichtskosten ver­lo­re­ner Prozesse der Kirchen auf­kom­men soll. Fakt ist, dass Städte, Gemeinden oder auch Universitäten alle­samt Gerichtsgebühren zah­len müs­sen. Die Kirchen von die­ser Pflicht zu befrei­en, ist nicht nur eine indi­rek­te staat­li­che Subvention, son­dern auch ein unge­recht­fer­tig­tes Privileg.
PATRICK BEYER, Fraktionschef der Piratenpartei, reagiert in einer Pressemitteilung auf die Ablehnung eines Gesetzentwurfes sei­ner Partei und ver­weist auf ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes, wonach Kirchenstaatsverträge die­se Gebührenbefreiung nicht fest­schrei­ben.

 

panama
Von:

das; Abk. f. Panorama (griech.). Unter diesem Namen postet Daniela Mett vermischte Nachrichten aus der bewohnten Welt des Nordens. Die ausgebildete Magazinjournalistin berichtet frei und unabhängig. Sie hat sich in 30 Berufsjahren spezialisiert auf Reportagen und Interviews - www.panama-sh.com.

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