Juniorwahl zur Europawahl 2014

Von | 2. Mai 2014
Juniorwahl

Foto: © Juniorwahl 2014

Am 25. Mai 2014 fin­det die Europawahl statt – wäh­len darf dort aber nur, wer über 18 Jahre alt ist und Bürger eines EU-Staates ist. Gut eine Woche vor­her sind Kinder und Jugendliche gefragt: Zur Juniorwahl kön­nen sie sogar ihr eige­nes Wahllokal eröff­nen.

Demokratieerziehung und Befähigung zur akti­ven Teilhabe an der Gesellschaft gehö­ren eben­so zu einer umfas­sen­den Schulbildung wie gewis­se Basisfähigkeiten in Mathe, Deutsch und Englisch. Deshalb ist in allen Lehrplänen des Landes Schleswig-Holsteins die Auseinandersetzung mit fünf Kernproblemen ange­dacht und eines davon ist Partizipation.

„Die Beschäftigung mit Kernproblemen rich­tet sich ins­be­son­de­re auf die Bestimmung und Begründung des Rechts aller Menschen zur Gestaltung ihrer poli­ti­schen, kul­tu­rel­len und wirt­schaft­li­chen Lebensverhältnisse, zur Mitwirkung und Mitverantwortung in allen Lebensbereichen sowie die Untersuchung der Ausgestaltungsmöglichkeiten und Gefährdungen die­ses Rechts.”

Wahlen sind ein fes­ter Bestandteil der gesell­schaft­li­chen Teilhabe und soll­ten des­halb im Unterricht regel­mä­ßig the­ma­ti­siert wer­den. Dabei bie­tet sich nicht nur das Fach Wirtschaft-Politik an, das vor allem ihn höhe­ren Jahrgangsstufen erteilt wird, son­dern die Auseinandersetzung kann sehr gut fächer­ver­bin­dend erfol­gen, denn Wahlen bie­ten bei­spiels­wei­se auch für die Fächer Deutsch, Geschichte und Mathe gute Ansätze.

Um Lehrkräfte in ihrem Bemühen zu unter­stüt­zen, Wahlen als Thema in den Unterricht zu holen, bie­tet die Webseite juniorwahl.de hilf­rei­che Materialien an. Das Besondere an der Juniorwahl ist jedoch, dass nicht nur theo­re­tisch über Wahlen gere­det und über die ver­schie­de­nen zur Wahl ste­hen­den Parteien reche­riert wird, son­dern dass die Schüler wäh­rend der Unterrichtseinheit selbst wäh­len und die Wahlergebisse für ihre Wählergruppe aus­wer­ten und mit den off­zi­el­len Wahlergebnissen ver­glei­chen kön­nen. Das schafft einen weit­aus grö­ße­ren Lebensweltbezug und moti­viert hof­fent­lich vie­le Erstwähler, ihre Wahlberechtigung als Chance wahr­zu­neh­men und nicht auf dem Standpunkt zu ver­blei­ben „… und wenn ich jetzt wäh­len gehe, dann ändert sich was?”

Aktuell sind auf der Seite umfang­rei­che Materialien und Unterrichtsanregungen für die am 25.Mai statt­fin­den­de Europawahl zu fin­den, die sich für Schüler aller Schularten ab Klasse 7 eig­nen. Seit 1999 haben über 1,5 Millionen Schüler aktiv an der Juniorwahl teil­ge­nom­men und an vie­len ande­ren Schulen wur­den die Anregungen für den Unterricht genutzt ohne die Wahl aktiv durch­zu­füh­ren.

Um teil­neh­men zu kön­nen, muss man sich als Lehrkraft oder Initiator der Juniorwahl vor Ort anmel­den und bekommt dann die ent­spre­chen­den Materialien zuge­schickt. Es wer­den auch regel­mä­ßig Fortbildungveranstaltungen ange­bo­ten bzw. Fortbildungsmaterialien auf DVD zur Verfügung gestellt. Außerdem wird man mit allem aus­ge­stat­tet, was für eine Wahl benö­tigt wird, dazu gehö­ren auch Wahlurnen, Wahlkabinen und Plakate. Im Anschluss an die Wahl bekommt man außer­dem ein Ergebnispaket, in dem die Ergebnisübersicht ent­hal­ten ist, mit der die Nachbereitung der Wahl erfol­gen kann.

Aus eige­ner Erfahrung kann ich berich­ten, dass es sehr loh­nens­wert ist, drei bis vier Doppelstunden in die­ses Thema zu inves­tie­ren, denn die Schüler wer­den nach­hal­tig dafür sen­si­bi­li­siert, dass Wahlen statt­fin­den, brin­gen selbst ver­mehrt Impulse mit in den Unterricht, wenn wie­der Wahlplakate in den Straßen hän­gen und ver­fol­gen die Ergebnisse am Wahlabend akti­ver mit, da sie wis­sen wor­um es geht und kom­men­tie­ren die­se auch auf­grund ihres Vorwissens.

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Melanie Richter lebt seit mehr als 20 Jahren in Kiel, ist parteilos, seit 2010 Mitglied im Verein für Neue Medien Kiel e.V. und arbeitet in einer Kieler Gemeinschaftsschule.

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