Raser im Visier: Bundesweiter Blitzmarathon

Von | 10. September 2014

By: Dirk Vorderstraße - CC BY 2.0

Am 18. September ab 6 Uhr wird die Polizei einen Tag lang im gan­zen Land die Geschwindigkeiten der Verkehrsteilnehmer kon­trol­lie­ren. Schleswig-Holstein wird mit rund 260 Polizisten an Unfallschwerpunkten sowie an sen­si­blen Orten wie Kindergärten, Schulen und Altenheimen ihre Messungen durch­füh­ren. Die Polizei plant Temposünder anzu­hal­ten und sie über die Gefahren und Folgen ihres Fehlverhaltens auf­zu­klä­ren. Wo genau sich die 76 Standorte der „Blitzer” befin­den, gibt die Polizei ab dem 15. September bekannt.

5 % fuhren beim Blitzmarathon 2013 zu schnell

„Der Blitzmarathon ist nicht zuletzt wegen sei­nes gro­ßen öffent­li­chen Aufmerksamkeitswerts geeig­net, das Bewusstsein der Autofahrer für die jeweils rich­ti­ge Geschwindigkeit zu schär­fen”, sag­te Innenminister Andreas Breitner. Dabei hat das Land sei­nen Einsatz fast hal­biert: Während des ers­ten Blitzmarathons im letz­ten Jahr wur­de in Schleswig-Holstein an über 150 Messorten kon­trol­liert und mehr als 400 Polizeibeamte waren damals im Einsatz. Von rund 120.000 Fahrzeugen fuh­ren mehr als 6000 zu schnell.

Der Verkehrswissenschaftler Prof. Michael Schreckenberg von der Universität Duisburg hält den Blitzmarathon für über­flüs­sig. „Mit solch einer Aktion erzeugt man kei­ne Einsicht, son­dern Gehorsam, der schnell wie­der weg ist.” Der ADAC erach­tet den Blitzmarathon für grund­sätz­lich sinn­voll, da das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer für die rich­ti­ge Geschwindigkeit geschärft wird. Ein lang­fris­ti­ger Lernerfolg über den ein­zel­nen Tag hin­aus müs­se laut dem Automobilclub noch genau beob­ach­tet und ana­ly­siert wer­den. Bei Verkehrsunfällen mit töd­li­chem Ausgang ist zu hohe Geschwindigkeit die Hauptursache — noch vor Alkohol.

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