
Landespressekonferenz vom 18. September 2014
Fast auf den Tag genau drei Jahre erarbeitet das Dialogforum Feste Fehmarnbeltquerung in öffentlichen Sitzungen mit Vertreterinnen und Vertretern von 30 Interessengruppen einvernehmliche Beschlüsse zur Frage, wie das europäische Tunnelbauprojekt einschliesslich seiner Hinterlandanbindung durch Schiene und Straße umgesetzt werden soll. Dr. Christoph Jessen zog heute vor der Presse eine Zwischenbilanz. Seine Einleitung ließ alle aufhorchen.
„Es kann doch nicht sein, dass man sich hinstellt und sagt, wir bauen da zwei neue Brücken über den Fehmarnsund, und die Bevölkerung da nicht mit einbezieht“, empörte sich der Sprecher des Dialogforums. In einem Gutachten für das Bundesverkehrsministerium hatte die Bahn mehrere Variantenpläne für die Entlastung der alten, unter Denkmalschutz stehenden Fehmarnsundbrücke vorgelegt. Im Staatsvertrag ist festgelegt, dass diese Brücke erhalten bleibt. Der kostengünstigste aller Pläne sieht den Neubau von zwei Brücken vor. Den hatte Bahn-Vertreter Bernd Homfeldt vor wenigen Tagen dem Dialogforum bei seiner 15. Sitzung in Oldenburg vorgestellt. Die Fehmarnsundbrücke ist Eigentum der Deutschen Bundesbahn und des Bundes, genauer: sie gehört ihr zu 47%, die Mehrheit liegt bei der Bundesstraßenverwaltung.
Nach Auskunft von Christoph Jessen hat das Dialogforum daraufhin beschlossen, sich sofort mit der Querung des Fehmarnsundes zu beschäftigen. Dazu wird die Deutsche Bahn aufgefordert, alle Variantenstudien zur Verfügung zu stellen. Zudem soll der staatliche Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV) dem Forum die Auswirkungen auf das Straßensystem vorstellen. Intern befassen werden sich damit die beiden Arbeitsgruppen „Arbeitsplanung“ und „ Planfeststellungsverfahren“. Bevorzugt werde aber eine Tunnellösung. Diese Formulierung findet sich im Beschlusspapier des Dialogforums — Stand: September 2014.
Das Dialogforum ist unabhängig. Es tagt öffentlich alle zwei bis drei Monate. In einer im April 2014 durchgeführten Studie für den Wirtschafts- und Sozialausschuss der EU (EESC) wurde das Dialogforum als positives Beispiel für Bürgerbeteiligung bei Verkehrprojekten aufgeführt. Seine Geschäftsstelle befindet sich beim Schleswig-Holsteinischen Heimatbund. Sie wird geleitet von Horst Sieverling.
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