
Kulturakteure aus dem ländlichen Raum sichern die Vielfalt © Maja Dumat / pixelio.de
Schleswig-Holstein will sein kulturelles Leben über sogenannte Kulturknoten organisieren. Für diese Netzwerktätigkeit garantiert das Land den dafür Verantwortlichen über 5 Jahre hinweg einen festen Zuschuss. Beim Kulturministerium bewerben können sich Institutionen, die bereits professionell aufgestellt sind. Was von denen erwartet wird, zeigten drei Praxisbeispiele beim kulturpolitischen Abend im Landeshaus.
Unter dem Motto „Kultur macht mobil“ kooperieren die Regionalgruppe der kulturpolitischen Gesellschaft, das Kulturforum Schleswig-Holstein und der Landeskulturverband Schleswig-Holsteins. Ein Mal jährlich laden sie zu einer gemeinsamen Veranstaltung in das Landeshaus. Vor drei Wochen fand dort ihr kulturpolitische Abend zum Thema „Wie organisiert sich Kultur vor Ort?” statt. Nach einem Impulsreferat zum Thema „Regionale Kulturkooperation“ vom Presse- und Kulturreferenten der Kreisverwaltung Marburg kündigte Ministerin Anke Spoorendonk in ihrer Rede den Beginn der ersten Bewerbungsrunde für die Regionen Nordfriesland/Nordschleswig und Dithmarschen/Steinburg an. Vor zwei Tagen ging die Ausschreibung online. Bis zum 30. November läuft die Bewerbungsfrist. Ab 1. Januar 2015 sollen die ausgewählten Kulturknoten mit ihrer Arbeit beginnen. Wie diese aussehen kann, wurde während des kulturpolitischen Abends beispielhaft vorgeführt. Zwei Kulturnetzwerkerinnen und ein -Netzwerker stellten sich und ihre Arbeit den zahlreich erschienenen Gästen vor.
Kreis Storman
Tanja Lütje ist Nachfolgerin von Dr. Friederike Daugelat im Amt als Kulturreferentin. Sie arbeitet seit 2013 in Teilzeit bei der Kreisverwaltung Storman. Zu ihren Aufgaben zählt die Vermittlung zwischen Akteuren aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Politik und die Fortführung etablierter Kulturprojekte. Die in Hamburg wohnende Kulturmanagerin kann dabei auf großzügige Unterstützung durch die Kreiskulturstiftung der Sparkasse Stormarn bauen, deren sechsstelliger Jahresetat den Hauptteil des Geldes ausmacht, den der Kreis in kulturelle Aufgaben investiert. Die Stiftung besteht seit 21 Jahren. Landrat Klaus Plöger ist Vorstandsvorsitzender.
Eckernförde
Mit „Butter bei die Fische“ stellte sich Andrea Stephan vor. Sie übernahm Ende 2011 im Rathaus Eckernförde die Stelle von Sven Wlassack, der in 23 Jahren Amtszeit Kultur zu einem Markenzeichen der Stadt entwickelt hat. Vor knapp fünf Jahren wurde der städtische Kultur-Etat um ein Drittel auf einen fünfstelligen Betrag gekürzt. Die junge Kulturmanagerin kam aus der Hauptstadt. Sie war beim Amt für Weiterbildung und Kultur im Bezirksamt Berlin-Mitte beschäftigt.
Kreis Rendsburg-Eckernförde
Im Frühjahr bestellte der Kreistag Reinhard Frank zum Kulturbeauftragten. Der 63-jährige führt diese Position im Ehrenamt aus. Als Mitbegründer des Kulturnetzes Rendsburg, Vorsitzender des Rendsburger Musikvereins und Dozent in der Erwachsenenbildung verfügt er über vielfältige Kontakte zur städtischen Kulturszene Rendsburgs und darüber hinaus.
Links
- Westfälischer Anzeiger: Hammerin wird Kulturreferentin im Kreis Storman (09.01.13)
- Hamburger Abendblatt: Sie ist das neue Gesicht der Kultur (o.D., 01.13)
- Eckernförder Zeitung: Jung, kompetent, dynamisch (10.11.2011)
- Eckernförder Zeitung: Sein Wiener Schmäh wird fehlen. (3.12.11)
- Kieler Nachrichten: Erster Kulturbeauftragter: Reinhard Frank (31.3.14)
- Kulturkonzept der Landesregierung für Schleswig-Holstein (1.7.14)