
Gemeinsam die Zukunft des Landes gestalten. Foto: www.helenesouza.com / pixelio.de
Knapp zwei Jahre nehmen sich Bündnis 90 / Die Grünen, um gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern weitreichende Visionen für Schleswig-Holstein zu entwickeln. Die im Mai auf dem Landesparteitag in Brunsbüttel beschlossene Zukunftswerkstatt mit dem Titel „Reden über 2050“ startet am Samstag mit einer Auftaktveranstaltung in Neumünster. 200 Interessierte haben ihre Teilnahme zugesagt. Damit ist die Veranstaltung bereits ausgebucht.
„Jeder kann mitmachen!“ versicherten die Landesvorsitzenden Ruth Kastner und Peter Stoltenberg beim Pressegespräch heute Vormittag. Wer den Auftakt verpasst, kann sich später auf der Website über den Verlauf der Veranstaltung informieren und danach noch in die Debatten einsteigen. Darüber hinaus wird der Offene Kanal Kiel die Veranstaltung aufzeichnen, um einen Zusammenschnitt zu senden. „Wir wollen uns frei machen vom politischen Alltagsgeschäft und freuen uns darauf, kreativ sein zu dürfen“, bekräftigt Ruth Kastner.
Moderiert wird die Zukunftswerkstatt von zwei Profis aus Hamburg. Nach dem Open-Space-Verfahren sollen Anette Quast und Joachim Möller dafür sorgen, dass alle Beteiligten zu Wort kommen, gemeinsam Aufgaben bearbeiten und die Chance erhalten, Ideen zu entwickeln, die am Ende in einen Zukunftskongress und Grüne Visionen für „Schleswig-Holstein 2050“ münden. Daraus ergibt sich das Wahlprogramm der Partei zur Landtagswahl 2017. Durch die bewusst gewählte offene und informelle Struktur erhoffen sich die beiden Vorsitzenden, auf breiter Basis wieder Lust zu wecken auf politische Teilhabe – den „Spaß an Politik“, so Ruth Kastner mehrfach wörtlich.
Auf Grundlage des Parteibeschlusses wurden vorab Schwerpunktthemen bestimmt. Dazu gehören: 1. Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung; 2. Energiewende und Klimaschutz; 3. Mobilität; 4. Offene und gerechte Gesellschaft. Zu jedem dieser Themen soll es eine Arbeitsgruppe geben, der jeweils ein Mitglied des Landesvorstandes, eine Abgeordnete oder eine Abgeordneter des Landtages sowie ein Mitglied der Grünen Jugend angehören. Durch sie gelangen alle Ergebnisse an die Parteibasis, münden in Positionspapiere oder Anträge für Parteitage und Sitzungen.
Mit denselben Grundsatzthemen aber anderen Grundprämissen startete die Landesregierung im Juni 2013 in das Vorhaben, eine Landesentwicklungsstrategie 2030 zu formulieren. Am Anfang dieses Prozesses stand ein Bürgerkongress. Mittlerweile ist dessen Endphase erreicht. Bis zum Frühjahr 2015 sollen die bisherigen Ergebnisse vertieft und zu einer Strategie weiterentwickelt sein.