Zweizeilenpolitik zum Wochenausklang Kw 3/16

Von | 24. Januar 2016

Kollegen von NDR 1 Welle Nord sorg­ten mit ihrem Beitrag über eine Anweisung bei der Landespolizei für Aufregung in den Landtagsfraktionen. Wolfgang Kubicki wit­ter­te einen Skandal. Lars Harms schlug vor, die Kanzlerin zu ver­kla­gen. Davon mehr lesen Sie hier.

Sonntagsausgabe der Nordlinks — Folge 35.

Mit Zitaten aus Pressemitteilungen, Reden und ande­ren offi­zi­el­len Verlautbarungen Schleswig-​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​ hol­stei­ni­scher Parteien und Verbände — Zweizeilenpolitik der zurück­ge­leg­ten Woche

Schleuserparadies mit Schleuserkönigin

Die aktu­el­le Meldung von NDR 1 Welle Nord, wonach die Landespolizei per Anweisung die straf­recht­li­che Nichtverfolgung bestimm­ter recht­li­cher Normen für syri­sche und ira­ki­sche Flüchtlinge ver­füg­te, ist ein hand­fes­ter poli­ti­scher Skandal. Demnach ist in Schleswig-Holstein jetzt offen­bar auch Schleusung erlaubt.

WOLFGANG KUBICKI, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion, in einer Pressemitteilung.

Wenn der Universaljurist Kubicki es bes­ser weiß als der Generalstaatsanwalt, fin­de ich das bemer­kens­wert. Dass die FDP zur Feststellung die­ses Umstandes 4,5 Monate braucht, ist eben­falls bemer­kens­wert.

SIMONE LANGE, poli­zei­po­li­ti­sche Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, in einer Pressemitteilung.

Die Landespolizei han­del­te auf Grundlage einer Bewertung durch den Generalstaatsanwalt in Schleswig vom 01.10.2015. Die kam zu dem Ergebnis, dass die Einreise der Flüchtenden im September 2015 nicht ille­gal war und die huma­ni­tä­re Hilfeleistung zur Weiterreise nach Skandinavien nach herr­schen­der Rechtsprechung eben­falls nicht.

BURKHARD PETERS, poli­zei­po­li­ti­sche Sprecher von Bündnis 90/​Die Grünen im Landtag, in einer Pressemitteilung.

Für mich ist es ein Unterschied, ob ein Flüchtling sich an der Grenze mel­det und in die Obhut unse­rer Behörden begibt, oder ob er ille­gal ins Land ein­reist. Und wer die Not von Flüchtlingen zum eige­nen Profit aus­beu­tet, der gehört straf­recht­lich ver­folgt – egal, aus wel­chem Land die Flüchtlinge kom­men.

DANIEL GÜNTHER, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag,

Durch die Gewährung frei­er Ein- und Durchreise ist es gelun­gen, die größ­te huma­ni­tä­re Krise seit dem zwei­ten Weltkrieg ein Stück weit abzu­fe­dern. Wenn Kollege Günther das wirk­lich ernst meint, müss­te er kon­se­quen­ter­wei­se die eige­ne Kanzlerin ver­kla­gen – als Schleuserkönigin Europas.

LARS HARMS, poli­zei­po­li­ti­scher Sprecher der Landtagsfraktion vom SSW, in einer Pressemitteilung.

Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt

Die Bundesregierung macht unse­ren Arbeitsmarkt immer unfle­xi­bler, obwohl wir nun hun­dert­tau­sen­de eher gering qua­li­fi­zier­te Menschen in unse­ren Arbeitsmarkt inte­grie­ren müs­sen.

CHRISTOPHER VOGT, stell­ver­tre­ten­der Vorsitzender und wirt­schafts­po­li­ti­scher Sprecher der FDP, ver­ur­teilt in sei­ner Rede vor dem Landtag die gerin­ge Flexibilität beim Mindestlohn und die Diskussion um die Abschaffung der Werkverträge sowie der Zeitarbeit.

Die Landesregierung hat hier reagiert und gemein­sam mit der Bundesagentur für Arbeit ein Programm auf­ge­legt, in dem bis zu 2.000 Frauen und Männer auf eine Einstiegsqualifizierung und eine Berufsausbildung oder eine sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäftigung vor­be­rei­tet wer­den sol­len.

WOLFGANG BAASCH, sozi­al­po­li­ti­scher Sprecher der SPD-Fraktion, ver­weist in sei­ner Landtagsrede auf das Programm „beglei­te­ter Übergang für Flüchtlinge in Arbeit und Ausbildung in Schleswig-Holstein (BÜFAA.SH).

Bund erhöht Fördersumme von 80 auf 230 Millionen für NEW 4.0

Es ist wirk­lich hoch­er­freu­lich, dass die­se Initiative sich im Wettbewerb um das Förderprogramm »Schaufenster intel­li­gen­te Energie« an die Spitze der Republik set­zen konn­te. Das ist der Beharrlichkeit und dem hohen fach­li­chen Niveau zu ver­dan­ken.

DETLEF MATTHIESSEN, indus­trie­po­li­ti­scher Sprecher von Bündnis 90/​Die Grünen, lobt in sei­ner Landtagsrede das Netzwerk Norddeutsche Energiewende 4.0, in dem sich mit Unterstützung der Politik Wissenschaft und Wirtschaft zusam­men­ge­schlos­sen haben, und for­dert dazu auf, den Industriestandort Unterelbe durch bes­se­re Infrastruktur zu stär­ken.

Diskussion um Modernisierung des Einwanderungsgesetzes

Deutschland braucht ein Einwanderungsgesetz, weil Deutschland ein moder­nes Einwanderungsrecht benö­tigt. Weil wir die Einwanderung steu­ern wol­len und müs­sen. Und weil wir dafür sor­gen müs­sen, dass Arbeitskräfte die wir benö­ti­gen, zu uns kom­men kön­nen und blei­ben. Das Einwanderungsrecht ist über zahl­rei­che Gesetze ver­streut, die Aufenthaltstitel extrem kom­pli­ziert.

EKA von KALBEN, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/​Die Grünen, in ihrer Landtagsrede.

Ich kann mir durch­aus vor­stel­len, aus den bestehen­den Regeln ein ein­heit­li­ches Gesetz zu machen. Dies wäre aber vor allem eine kos­me­ti­sche Maßnahme. Wenn Sie mich fra­gen, ob jetzt der rich­ti­ge Zeitpunkt für die­se Diskussion ist: Da muss ich sagen: Nein!

AXEL BERNSTEIN, innen­po­li­ti­scher Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, in sei­ner Landtagsrede.

Gesundheit und Pflege Job-Motor Nr. 1

An die 40.000 Arbeitsplätze — mit anstei­gen­der Tendenz — bie­tet die­ses Berufsfeld. Allerdings mit dem Haken, dass nur etwa 20 Prozent davon in Vollzeit arbei­ten und die gro­ßen Mehrheit in ver­schie­de­nen Teilzeitmodellen.

KATJA RATHJE-HOFFMANN, sozi­al­po­li­ti­sche Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, sorgt sich in ihrer Landtagsrede um die künf­ti­ge Personalsituation in der Pflege und for­dert eine Ausbildungskampagne.

Ausbau des Jugendaustausches und gemeinsamer Ausbau des Bereiches E-Health

Schleswig-Holstein ver­sucht seit Jahren die Jugendarbeit im Ostseeraum durch Institutionalisierung und Veranstaltungen durch die Ostseeparlamentarierkonferenz vor­an­zu­brin­gen. Unterstützt wur­de die­ses in groß­ar­ti­ger Weise durch den Landesjugendring.

PETER LEHNERT, CDU-Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Europaausschusses, ver­weist in sei­ner Landtagsrede auf klei­ne Erfolge bei der Jugendarbeit und for­dert den Landtag auf, die Resolutionen der Ostseeparlamentarierkonferenz vom August 2015 in Rostock umzu­set­zen.

Kabinett bewilligt Mittel zur Sanierung der Musik- und Kongresshalle Lübeck

Die nun beschlos­se­ne Landesbeteiligung von zwei Millionen Euro ist kon­kret für die Sanierung des Konzertsaales gedacht. Aus Sicht der Landesregierung ist des­sen Sanierung bis Frühsommer 2017 abso­lut vor­ran­gig, unter ande­rem als Spielstätte für das Schleswig-Holstein Musik Festival.

ANKE SPOORENDONK, Kulturministerin und Abgeordnete des SSW, for­dert die Stadt Lübeck in einer Pressemitteilung auf, „nun ihren Teil zur Finanzierung der not­wen­di­gen Sanierung” bei­zu­tra­gen.  bei­trägt.

 

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panama
Von:

das; Abk. f. Panorama (griech.). Unter diesem Namen postet Daniela Mett vermischte Nachrichten aus der bewohnten Welt des Nordens. Die ausgebildete Magazinjournalistin berichtet frei und unabhängig. Sie hat sich in 30 Berufsjahren spezialisiert auf Reportagen und Interviews - www.panama-sh.com.

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