
Der Schwan ist Wappentier des Nordischen Rates. Er ziert seine Flagge und das Ökolabel für Produkte aus dem Norden. Dass Schwäne im Frühjahr in den Norden ziehen, war bereits in der Antike bekannt. Griechen und Römer schlossen daraus, jenseits des Nordwinds Boreas müsse das Paradies sein - eine sorgenfreie, lichtreiche Welt. Copyright Foto: Dieter Bethke, Kiel
Schleswig-Holstein nimmt seit vier Jahren als Gast an den Sessionen des Nordischen Rates teil. Er ist das mit Abstand älteste Forum regionaler Zusammenarbeit weltweit. Dass wir als Bundesland diesen Sonderstatus bekamen, geht auf das Engagement von Anke Spoorendonk zurück. Das Team vom ablegen — Förde Podcast Kiel bat die frühere Ministerin um ein Gespräch.
Während der Postproduktion für die Aufzeichnung vom 9. Juni 2021 mit Anke Spoorendonk, kam folgende Meldung rein: Kiel wird Mitglied der STRING-Kooperation. Damit schließt sich die Landeshauptstadt der Vision eines „Green Hub“ bzw. „European Powerhouse“ an. Danach wird Nordeuropa laut OECD-Report weltweit Führerschaft übernehmen im Bereich der Umwelttechnologien. Basis dafür ist der Ausbau von Infastruktur mit der Fehmarnbelt-Querung als Teilstück der neuen Achse zwischen Hamburg und Oslo.
Diese Nachricht fügt sich in die 2019 im Nordischen Ministerrat verabschiedete Vision. Danach soll die nordische Region zur besten aller Welten werden, nicht nur grün sondern auch wettbewerbsfähig und sozial nachhaltig. Was sind das für Institutionen, der Parlamentarische Rat und der Ministerrat? Wie kam Schleswig-Holstein zu seinem Gaststatus? Anke Spoorendonk muss das wissen. Sie war von 2012 bis 2017 als Ministerin im Kabinett von Torsten Albig zuständig für die Ressorts Kultur, Justiz und Europa. Als Vorsitzende des Vereins für Nordische Zusammenarbeit, Mitglied im SSW — und damit Vertreterin der dänischen Minderheit im Land — ist sie quasi nordisch by nature. Und als Ritterin des Dannebrogordens 2008 sogar dafür geadelt worden.
Auf Basis seiner nachhaltig friedlichen Grenzgeschichte mit Jütland ist Schleswig-Holstein prädestiniert, sich auf allen Ebenen als wertvoller Partner in den anstehenden europäischen Integrationsprozess einbringen zu können. Im Herbst nächsten Jahres entscheidet sich, ob auch Kiel die volle Mitgliedschaft in der STRING-Kooperation erhält. Das rund einstündige Gespräch mit Anke Spoorendonk ist als Episode 014 im Podcast zu hören.