Alexander Bühner, Politischer Geschäftsführer der Piratenpartei in Schleswig-Holstein, ist vergangenen Freitag (16. März) von seinem Amt zurückgetreten. Keine 50 Tage vor der Landtagswahl muss die Partei, die sich Hoffnungen machen kann, in den nächsten Landtag einzuziehen, die Lücke schließen.
Als Grund gab der 23-Jährige @PirateDraugr am vergangenen Freitag (ich habe das erst heute gesehen) im Vorstandsblog seiner Partei die hohe zeitliche Arbeitsbelastung an. Als weitere „persönliche Gründe“ benennt er dort den Ausschluss der Zusammenarbeit mit den Linken auf Bundesebene. Zudem klingt eine gewisse Enttäuschung über das Engagement mancher Listenkandidaten seiner Partei an.
Wie Patrick Ratzmann, Pressesprecher der Piratenpartei, mir heute auf Nachfrage mitteilte, haben die Piraten die noch ausstehenden Aufgaben auf einer gestrigen Vorstandssitzung verteilt. Der Großteil der Arbeit, etwa als Wahlkampfkoordinator, sei schon zuvor verteilt worden. Ein neuer Politischer Geschäftsführer wird auf dem nächsten Parteitag (wohl im Juni) im Rahmen der anstehenden Neuwahlen des Landesvorstandes gewählt werden.
Ebenfalls am 16. März war die Piratenpartei vom Landeswahlausschuss für die Landtagswahl als Partei anerkannt worden. Sie kann sich nun mit Wahlvorschlägen an der Landtagswahl beteiligen. Dafür braucht sie mindestens 1.000 Unterstützungsunterschriften für die Landesliste und wenigstens 100 Unterstützungsunterschriften von Wahlberechtigten für jeden Kreiswahlvorschlag. Seit gestern haben die Piraten ihre Kandidaten für 34 der 35 Wahlkreisen gemeldet. Der Wahlkreis 18 (Ostholstein-Nord) wird fehlen. Der Landeswahlausschuss und die 15 Kreiswahlausschüsse werden die Mitteilungen in öffentlichen Sitzungen am 23. März 2012 überprüfen.
Er schreibt: »Die Belastung ist leider so stark geworden, dass ich meinen Verpflichtungen gegenüber meinem Studium nicht mehr nachkommen kann und mein Privatleben zu sehr leidet.«
Wie kann an glauben neben dem Studium einen Landtagswahkampf sozusagen nebenbei „mit links” zu machen? Fehleinschätzung seinerseits und derenigen, die ihn gewählt haben. Die weiteren sog. „persönlichen Gründe” sind doch aber keine! Das sind doch politischer Gründe.
Was ist bei der Piratenpartei los?
Eine Partei, die möglicherweise in den Landtag einziehen könnte, verpasst eventuell doch den Einzug durch Querelen im Vorstand!?
Dann wähle ich doch lieber die Freien Wähler. Diese Partei ist zwar noch kleiner als die Piraten aber vielleicht beständiger!?
Auf jedenfall haben die Freien Wähler, viele Wählergemeinschaften hinter sich, die in den Kommunen zahlreich vertreten sind und eine einigermaßen gute Politik betreiben. Warum nicht auch auf Landesebene?
Seitdem die Freien Wähler sich mit Herrn Henkel verbündet haben, sind sie total indiskutabel geworden. Super Eigentor!
Die Behauptungen in der Erklärung sind ein Witz! Innerhalb seiner Partei zeichnete ihn die Unfähigkeit aus, sich selbst und andere zu organisieren, andauernd musste man hinter ihm her räumen, weil er die Hälfte vergass oder sich nicht kümmerte.
Der anderen Vorstandsmitgliedern ist jetzt wohl die Hutschnur geplatzt! Diese Rücktrittserklärung ist lächerlich, ein so selbstverliebte Gockel wie A. B. würde solche einen Artikel nie von sich aus schreiben, hier haben ihm die Vorstandskollegen wohl die Chance gegeben, wenigstens ein kleines bisschen Ehrbarkeit zu wahren, indem sie ihm die chance gaben selbst über die Gründe zu schreiben.
Wenn dass das Ergebnis ist, dann lache ich umso mehr über Herrn Bühner. Nicht einmal mit seinem Statement hatte er den Schneid sich mal für die dutzenden Fehler und schlecht organisierten Unwegbarkeiten zu entschuldigen, die viele Piraten für ihn ausbaden mussten. Damit geht eine armseelige Figur aus dem Amt, mehr nicht. Für mich als LV-Mitglied eine Erleichterung.
Und „anonym” als Landesverbands- oder Landesvorstandsmitglied ihren/seinen Rant hier ablassen ist ein besserer Stil? Ihr Piraten habt dem Alex die Möglichkeit eingeräumt, ohne Gesichtsverlust seinen Posten zu räumen. Dann müsst Ihr auch mit dem Ergebnis leben und nicht im Nachhinein nachtreten. Ganz schlechter Stil.
Ich, die Alexander persönlich gut kennt und die tatsächlich enorme Arbeitsbelastung hautnah mitbekommen habe, bin wirklich erschüttert, was hier jetzt im Nachhinein abgelassen wird. Das ist wirklich unterste Kanone. Alexander ist im Gegensatz zu einigen opportunistischen Mitgliedern, die angesichts der letzten Erfolge mit auf den Zug aufgsprungen sind, nahezu seit Anfang an dabei und hat verdammt viel Arbeit in die Partei gesteckt und das aus reinster Überzeugung. Dass die Aufgaben mit der Zeit derart wuchsen war so nicht abzusehen. Dass man daraus und aus Querelen innerhalb der Partei die Konsequenz zieht, das geliebte politische Amt niederzulegen, erfordert viel Mut! Ein „selbstverliebter Gockel” hätte das wohl nicht 2 Monate vor einer aussichtsreichen LW gemacht…soviel dazu.
Sehr schade für den SH-LV, aber wenn ich mir das hier, die immense Arbeitsentlastungen und so einige Enttäuschungen anschaue, ist es wohl das Richtige für Alex.
Die Entscheidung von Alexander