Briefe an den neuen Landtag - Ihr seid kompetent

Von | 12. Juni 2012

Mit dem fol­gen­den Brief, den wir ges­tern rich­tig echt in Papier allen Abgeordneten geschickt haben, endet die klei­ne Reihe von Briefen an den neu­en Landtag, die mit Beiträgen zu den Stichworten Barrierefreiheit, Onlinepräsenz, Parlamentarismus im Wandel, Lass uns fri­en­di­ca sein und die Sparstrümpfe der Fraktionen ver­sucht hat, die klei­nen Schlagzeilen neben den gro­ßen Überschriften in Erinnerung zu brin­gen.

 

Sehr geehr­te Damen und Herren,
lie­be Abgeordnete des Schleswig-Holsteinischen Landtages,

im Namen des gesam­ten Redaktion des Landesblogs – eines Zusammenschlusses von Menschen, die aus unter­schied­li­chen Gründen an dem gesam­ten Spektrum der Landespolitik in Schleswig-Holstein inter­es­siert sind und dar­über unter der Adresse https://landesblog.de schrei­ben – möch­te ich Ihnen zu Ihrer Wahl in den Schleswig-Holsteinischen Landtag gra­tu­lie­ren.

Es ist ein alt­be­kann­tes Klischee: Politikerinnen und Politiker, Entscheidungsträger über­haupt, haben vom Internet kei­ne Ahnung; ihre Netz- und Technikkompetenz ist nicht beson­ders hoch.

Das ist natür­lich falsch. Genauso gut könn­te man ihnen vor­wer­fen, sie wüss­ten nicht, wie Autos oder Windkraftanlagen funk­tio­nie­ren. Politik geht anders. Politiker haben das Ziel, gesell­schaft­li­che Problem zu lösen – bes­ser noch: zu ver­mei­den.

Diskussionen, die heu­te fast täg­lich in den ver­schie­dens­ten Gremien über unter­schied­li­che Aspekte des Internets geführt wer­den, sind mit Anglizismen und Fachbegriffen gespickt. Der Verein Digitale Gesellschaft hat des­halb in Zusammenarbeit mit European Digital Rights ein 24 Seiten lan­ge Broschüre „Wie das Internet funk­tio­niert“ geschrie­ben, die Ihnen einen Überblick über das Internet und Internettechnologien geben möch­te. Sie erklärt eini­ge Schlüsseltechnologien des Internets, ohne in Computerjargon zu ver­fal­len. Ich hof­fe, dass die Broschüre Ihnen im Dschungel der Begriffe eine wert­vol­le Hilfe sein kann.

Der Verein Digitale Gesellschaft ist eine kam­pa­gnen­ori­en­tier­te Initiative für eine bür­ger­rechts- und ver­brau­cher­freund­li­che Netzpolitik. Mehr über den Verein kön­nen Sie hier nach­le­sen: https://digitalegesellschaft.de/​. Der Verein wird gewöhn­lich als „Grünen-nah“ ver­or­tet. Wie sei­ne Schwestern CNetz (CDU-nah) und D64 (SPD-nah) zeich­net sich sei­ne Arbeit nach mei­ner Erfahrung dadurch aus, dass nicht eng­stir­nig aus einer par­tei­po­li­ti­schen Perspektive agi­tiert wird – son­dern der Weg der sach­ori­en­tier­ten Information gesucht wird. Sonst leg­ten wir Ihnen die anlie­gen­de Broschüre nicht ans Herz.

Das Landesblog ist ein über­par­tei­li­ches, ehren­amt­li­ches Projekt. Träger ist der gemein­nüt­zi­ge Verein für Neue Medien Kiel e.V., der sich die Förderung der Medienkompetenz und die Produktion von Bürgermedien zur Aufgabe gemacht hat.

Von:

Swen Wacker, 49, im Herzen Kieler, wohnt in Lüneburg, arbeitet in Hamburg.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert